30. Dez. 2007 |
Schloss-Arkaden
als Vorbild
|
In der Koblenzer Innenstadt wollen
ECE und Stadtverwaltung ein Einkaufscenter mit Flächen für
Kultur
errichten. Die Braunschweiger Schloss-Arkaden will ECE dafür als
gelungenes Beispiel präsentieren und hat den Rat der Stadt Koblenz
für
den 26.1. zu einer Besichtigung nach Braunschweig eingeladen. Derweil
engagiert sich in Koblenz eine Bürgerinitiative für eine
grüne
Gestaltung der Koblenzer Mitte. (Der dortige OB spricht von einer
"sogenannten Initiative" - kommt uns bekannt vor.)
Mehr Informationen auf der Website der Bürgerinitiative
Zentralplatz:
www.bi-zentralplatz.de
22. Dez. 2007 |
Fragen
zum Schlosspark-Verkauf
|
Aufgrund des aktuellen Beschlusses
der Vergabekammer Münster [s.
Meldung vom
4.12.]
stellten die Grünen eine Ratsanfrage zum
Schlosspark-Verkauf, der ohne Ausschreibung
erfolgte.
Anfrage der Grünen vom 4.12.
Antwort der Verwaltung
Auch die Schlossparkfreunde möchten zu Unklarheiten beim
Grundstücksverkauf weitere Auskünfte erhalten.
Schreiben der Schlossparkfreunde an die Ratsfraktionen vom
10.12.
05. Dez. 2007 |
Weniger
Publikum durch Schloss-Arkaden
|
Wie
Reinicke+Richau
schließt
auch das Fachgeschäft Salamander in der Schuhstraße zum
Jahresende.
Zurückzuführen ist dies, wie man sogar in der Braunschweiger
Zeitung
las [Artikel "Der Schuhstraße gehen die Schuhe aus.
Fachgeschäft
Salamander schließt nach Jahrzenten Filiale - Weniger Publikum
durch
Schloss-Arkaden" vom 1.12.] auf die Schloss-Arkaden. Ein weiterer Laden
steht in der Schuhstraße wegen der Schloss-Arkaden bereits leer.
Die
dortige Douglas-Filiale hat geschlossen, da in dem ECE-Center eine
vierte Braunschweiger Filiale eröffnete. "Das", so erklärte
die
Filiale-Leiterin, "gibt die Stadt mit ihrer Größe einfach
nicht her,
man nimmt sich nur gegenseitig die Kunden weg. [...] Wir gehen davon
aus, dass der Stadtgern nach der Eröffnung der Schloss-Arkaden am
meisten verlieren wird."
Diese Meldung schaffte es in der BrZ - immerhin! - in den
Braunschweiger Lokalteil auf Seite 27. Auf die Titelseite und in
newsclick schreibt man lieber: "Gravierende Einbußen, die durch
die
Öffnung der Schloss-Arkaden befürchtet worden waren, blieben
offenbar
aus." [
Artikel
vom 3.12.]
04. Dez. 2007 |
Diesen
Beschluss hätte es auch in Braunschweig geben können
|
03. Dez. 2007 |
Weichmacher
in den Gelben Seiten
|
Nachgezeichneter
Kartenausschnitt (von Matthias Witte) aus den Braunschweiger Gelben
Seiten für 2007/2008
|
|
Unter
"Museen/Sehenswürdigkeiten" findet sich in den aktuellen Gelben
Seiten
(S. 312) der Stadt Braunscheig erstmal der Eintrag "Braunschweiger
Schloss" und zwar an exponierter erster Stelle direkt vor dem
"Braunschweigischen Landesmuseum" (in der letzten Ausgabe noch schlicht
"Landesmuseum" betitelt, aber dann hätte man die Fassade ja
"Schloss"
nennen müssen, was alphabetisch dann nicht passen würde). Und
natürlich
mit den üblichen Floskeln: "Am historischen Platz wurde das
Residenzschloss de Welfen anhand alter Plöne und historischer
Fotos
rekonstruiert. Die Räume des Schlosses werden von Stadtarchiv,
Bibliothek, Kulturinstitut, Kulturverwaltung und Kulturdezernat
genutzt." Und mit einem Verweis, dass im Herbst 2007 / Frühjahr
2008
ein Schloss-Museum eröffnet wird.
Und mit einem Verweise auf den "Stadtplan Seite 8". Und dort ist
tatsächlich ein Gebäude in den Ausmaßen des ehemaligen
Braunschweiger
Schlosses am Rande des schönen grünen Schlossgartens
eingezeichnet. [Aus
Urheberrechtsgründen nachgezeichnet von M.Witte]
Von den Schloss-Arkaden fehlt jede Spur. Und das obwohl in der letzten
Ausgabe der Gelben Seiten bereits ein (wenn auch winziges) "ECE-Center"
inmitten des Schlossparks verzeichnet gewesen war.
Wieso, weshalb, warum? Matthias
Witte macht sich auf die Suche nach einer Antwort.
|
26. Nov. 2007 |
Keinen
Cent nur EURO, Millionen EURO
|
Leser der Braunschweiger Zeitung
erfahren am 22.11. erstmals klipp und klar, dass die Schlossfassade
kein
Geschenk der ECE an die Braunschweiger ist. [
Artikel
vom 22.11.] Viellmehr bezahlte die Stadt Braunschweig die Fassade
mit der
kaufpreisfreien
Übereignung des Schlossparkgründstücks an ECE
(genauer: Panta 34.
GrundstücksGmbH & Co. KG), die dieses inzwischen an die CREDIT
SUISSE weiterveräußerte. Bei der Endabrechnung gibt es nun
Unstimmigkeiten, da nach Meinung der Stadtverwaltung die Fassade
billiger als vereinbart (13,3 Mio. EUR) erstellt wurde. Es soll sich um
einen Betrag von ca. 900.000 EUR handeln, den die Stadt von CREDIT
SUISSE Asset Management (CSAM) zurückverlangt.
21. Nov. 2007 |
Stadtverwaltung
will sich das Ausbluten der alten Einkaufsmeilen nicht länger
mitansehen
|
"Die Stadt will sich das Ausbluten
der alten, einst pulsierenden Einkaufsmeilen nicht länger
mitansehen.",
ist am 21.11. in dem Artikel "Make up für alte
Geschäftsmeilen"
im Braunschweig-Teil der BrZ (nicht in newsclick verfügbar) zu
lesen.
Wie Herr Jonscher formuliert, ist in der Innenstadt festzustellen: "Je
weiter man sich vom Schloss entfernt, desto mehr bröckelt es ab."
(Mit
"es" ist nicht das "Schloss" gemeint, denn die Fassade bröckelt ja
beim
Näherkommen. Mit dem "es" sind wahrscheinlich Umsätze und
Optik
gemeint.) Deshalb hat die Stadt "gemeinsam mit der Stadtmarketing GmbH"
"zwei innerstädtische
Wiederbelehbungsprojekte
ins Leben gerufen": das Projekt "Quartiersmanagement -
Aufwertung des westlichen Innenstadtrandes" und das
"Eigentumerbündnis
Bankplatz/Friedrich-Wilhelm-Straße". Ersteres wird mit
Steuergeldern in
Höhe von 100.000 EUR und zweiteres mit Steuergeldern in Höhe
von 40.000
EUR gefördert.
So beginnt also nun auch in Braunschweig die "
ECE-Nachsorge" [die der Stadtplaner
Junker-Kruse ankündigte, s.
Meldung vom 14.02.].
Nachdem also mit städtischem Eigenturm die ECE-Ansiedlung im
Schlosspark unterstützt wurde, werden nun Steuergelder investiert,
um
die Folgen dieser Ansiedlung zu mildern. Was für eine Logik!
20. Nov. 2007 |
Für
viele ein Ärgernis
|
Herr Dr. Hoffmann versucht es weiter
mit Gehirnwäsche und muss die Braunschweiger, für die die
farbige
Werbung am "
Schloss-Komplex"
und die Leuchtstoffröhren ("vermittelt abends den Eindruck eines
Parkhauses") im historisch anmutenden Teil der Schloss-Arkaden "ein
Ärgernis" [
BrZ-Artikel
vom 19.11.] sind, mal wieder von der Realität ablenken: So
mahnt
er, die schon für August angekündigte weiße Werbung an
dem "
Schloss-Komplex"
mit der Begründung an, "schließlich ist das ein Schloss und
kein
Kaufhaus." Aber warum dann überhaupt Werbung?
Dabei hat doch selbst Herr Hoffmann einst bereits erkannt, dass der
ganze "Schloss-Komplex" nur Fassade ist für die "Schloss-Arkade"
[s.
Meldung
vom
07.04.2007].
18. Nov. 2007 |
Noch
ein paar Cent Steuer- und Stiftungsgelder in das ECE-Projekt
|
Die historische Anmutung der von der
Stadtverwaltung angemieteten Räume im ECE-Kaufhaus soll noch etwas
anmutiger werden - wenn schon nicht historisch möglich ist.
Dafür
votierten CDU und FDP am 16.11. im Kulturausschuss und nahmen
dafür
nochmals
Geld in die Hand, indem 200.000 EUR im städtischen Haushalt
umgewidmet
wurden. [
Artikel
in der BrZ vom 17.11.]
Zu der tollen
Grafik
im BrZ-Artikel ist anzumerken, dass der
Thronsaal
im Schloss anders aussah, andere Maße hatte und sich an
anderer
Stelle befand. Aber es geht ja beim ECE-Projekt nicht um historische
Korrektheit, wie es kürzlich auch ein Leserbrief zur historischen
Anmutung des Roten Saals formulierte: "
Roter Saal ist unglaublich
niedrig".
Eines der ganz wenigen
Zugeständnisse, die ECE und Stadt an die Anwohner des ECE-Centers,
aufgrund von Lärmschutzvorgaben machen mussten, sind die
begrenzten
Öffnungszeit des ECE-Parkhauses. Werktags darf bis 21:30 Uhr und
sonntags bis 18 Uhr im Schloss geparkt werden. Die Genehmigung für
das
ECE-Center wurden mit dieser Auflage erteilt. Nun wird versucht, die
Öffnungszeiten zu verlängern. [
Artikel
in der BrZ vom 15.11.]
11. Nov. 2007 |
Ganz
exquisiter Journalismus
|
In Braunschweig gab es einen
Stimmungsumschwung bezüglich des ECE-Projekts im Schlosspark und
fast
alle Braunschweiger sind mit der Entscheidung, den Schlosspark zu
bebauen, inzwischen einverstanden. Dies möchte die Braunschweiger
Zeitung anscheinend sooo gern als krönenden Abschluss zu ihrem
Engagement in dieser Sache vermelden. Und natürlich wäre es
zuuu schön,
wenn sich dies durch eine seriöse Umfrage bestätigen
ließe.
Doch diesen Wunsch kann sich die BrZ anscheinend nicht erfüllen.
Und so
versucht Herr Zauner im Artikel "
Braunschweiger
akzeptieren Schloss als neue Attraktion der Innenstadt" wenigstens
einen "enormen Zuwachs für die Gruppe der
Schloss-Befürworter" (und die
gehören ja teilweise zu den Schlossparkfreunden)
herbeizuschreiben.
Belegt wird dies durch eine von der Zeitung selbst in Auftrag gegebene
Umfrage, in der "ausdrücklich nur nach dem Schloss, nicht nach den
Schloss-Arkaden gefragt" wurde. Ja, warum wohl? Da haben die Herren der
BrZ anscheinend doch zu viel Furcht.
Gefragt wurde also "Wie gefällt Ihnen persönlich [warum
persönlich?]
der historische Teil [also die Fassade oder nur die historischen Teile
der Fassade?] des Schlosses?" Diese Frage beantworteten 93 Prozent mit
einer Schulnote von 1 bis 3. Den "enormen Zuwachs für die Gruppe
der
Schloss-Befürworter" leitet Herr Zauner aus Vergleichen mit zwei
Umfragen aus den Jahren 2006 (60% Zustimmung) und 2005 (ca. 50%
Zustimmung) ab. Der Vergleich hinkt schon, weil damals nicht die
gleiche Frage gestellt wurde. Die Frage "Finden Sie es hübsch?"
ist
wohl eine andere als "Soll es gebaut werden?".
Aber hatten Sie 2005 oder 2006 die Umfrageergebnisse in der Zeitung
gelesen? Ein Telefonanruf bei der BrZ brachte schnell zu Tage, dass wir
keine unaufmerksamen Leser waren. Die Umfragen gab es schon [s. auch
Meldung
vom 02.09.2005]. Die Ergebnisse fanden allerdings nie den Weg auf
Zeitungspapier. Die Erklärung dafür von Herrn Zauner ist aber
auch sehr
plausibel: Die Umfrageergebnissen sind nämlich geheim!
Zu der Umfrage "Wie sehr stimmen Sie der Ansicht zu, dass die ganze
Stadt vom Wiederaufbau des Schlosses profitiert?" ist anzumerken, dass
die Braunschweiger Zeitung mit der Formulierung nicht das Maximum an
Suggestivkraft erreicht hat. Da wäre mehr möglich gewesen.
Aber
wahrscheinlich war der Redaktion die Formulierung "Stimmen Sie nicht
auch der von allen Experten vertretenen Ansicht zu, dass ...(Antworten
Sie bitte mit JA!)" ein klein wenig zu auffällig.
Und bei der Frage "Waren Sie schon einmal im Braunschweiger Schloss",
die 91% mit JA beantworteten, ist davon auszugehen, dass kaum alle
Gefragten, die Schloss-Arkaden ausgeblendet haben.
Weitere Artikel zum Thema auf Unser Braunschweig:
Sieg
auf ganzer Linie und
Die
Braunschweiger Volksdemokratie
Nicht gedruckter Leserbrief an die BrZ: "
Letzte Runde der
Propaganda-Schlacht?"
03. Nov. 2007 |
Was
lange währt, muss nicht unbedingt gut werden
|
Kaum jemand wird die Quadriga bisher
ernsthaft im Stadtbild vermisst haben. Aber wenn es (aus BrZ-Sicht)
nichts Wichtiges im Braunschweig-Teil zu melden gibt, dann kommt auf
die erste Seite des Lokalteils halt mal wieder eine Meldung, dass die
Quadriga noch nicht fertig ist und dieses Jahr auch nicht mehr fertig
wird. Mit der Überschrift "
Quadriga
kommt erst nächstes Jahr aufs Schloss" korrigiert die BrZ
am
3.11. (nicht in Newsclick verfügbar) ihren Artikel "
Endspurt
in Polen: Quadriga soll noch in diesem Jahr aufs Schloss" vom
4.9.2007.
Als Grund für die
neuerliche
Verzögerung nennt der Redakteur in der
Überschrift: "Arbeiten an der Statik in polnischer Gießerei
dauern noch
an". Dem widerspricht in dem selben Artikel jedoch Hr. Borek: "Die
statischen Vorgaben wurden alle erfüllt." Probleme mit der Abnahme
werde es nicht geben. Der Leser muss sich - mal wieder - mit fast
keinen Informationen zufrieden geben:
"Wie berichtet, sollte die
Bronzeplastik bereits am 6. Mai enthüllt werden, später
hieß es, im
Herbst. Es sei aber 'noch eine Menge zu tun', erklärte Borek
jetzt.
Doch die Arbeiten kämen gut voran. Sie würden aber 'noch
einige Wochen'
dauern. [...] Wie weit die Arbeiten im einzelnen gediehen seien, dazu
wollte sich der Auftraggeber zum jetzigen Zeitpunkt nicht
äußern. Nur
soviel könne man jetzt schon sagen: 'Alles wird gut.' "
Dokumentation "
Vier Rösser, ein
Sponsor und viele Esel?" der Presse-BI
04. Okt. 2007 |
Im
Grunde machen wir uns was vor
|
Unter der Überschrift
"Billig-Shops
ersetzen gute, alte Fachgeschäfte" zitierte die BrZ in der Ausgabe
vom
1.10. den IHK-Vizepräsidenten Carl Langerfeldt: "Wir haben eine
tolle
Schlossfassade, aber im Grunde
machen wir uns was vor: Denn in Wahrheit haben die Leute das Geld
nicht, um hier richtig teuer einkaufen zu können!" (Dabei ist doch
auch
hinter der Schlossfassade der Geiz geil.)
Und in der BrZ-Ausgabe vom 4.10. stichelt Herr Langerfeldt am
Lesertelefon weiter gegen die Schloss-Arkaden und zwar ärgert er
sich
"über die, wie er findet, etwas sehr mickrig ausgefallene
Beschilderung
der öffentlichen Einrichtungen im neuen Kulturzentrum Schloss
[BrZ-Ausdrucksweise]" und fragt: "Soll das etwa so bleiben." Die
Antwort, ein klares Nein!, kommt vom Pressesprecher der
Stadtverwaltung: "Die Stadt werde schon in absehbarer Zeit über
den
Eingängen gut sichtbare Schriftzüge anbringen. [...] Doch,
wie das so
ist, wenn man nur Mieter ist: Man muss vorher fragen. So auch hier: Man
befinde sich derzeit noch in Abstimmung mit dem
Gebäudeeigentümer [huch
so schlicht, warum nicht Schlosseigentümer?] Credit Suisse/ECE."
Im
Grunde machen wir uns was vor. Im Grunde stimmt es nicht einmal, dass
Braunschweig seine Schlossfassade wieder habe...
20. Sep. 2007 |
Zu
schön, um wahr zu sein
|
Ähnliches hatte man von einigen
Schlossfreunden und von
Wilhelm von Boddien
schon gehört. Auch der
Architekt Prof. Rob Miller schwelt bzgl. der Schloss-Arkaden in
Abriss-Phantasien. Und kommt damit im Braunschweiger Regionalteil der
BrZ auf die Seite 1 [
Artikel
vom 20.9.]. Wahrscheinlich ist die Scham unter den Redakteuren
groß, dass man dort nicht schon früher den Mut hatte, auf
die
defizitäre Architektur des ECE-Centers hinzuweisen. Andere haben
lange
vor dem Bau erkannt, "dass man schon bald den ganzen Plunder wieder
abreißen werde". (Artikel "
Wo bleibt der Mut?"
aus DIE ZEIT)
Ach ja, und in hundert Jahren. Wer kann schon eine Prognose bis dahin
wagen. Vielleicht steht an der Stelle dann wirklich ein Schloss. Es
muss ja nur ein Investor kommen und Credit Suisse das ehemalige
Schlosspark-Grundstück abkaufen, das Gebäude darauf
abreißen, die
Baugrube mit Erde füllen, ein Schloss bauen (wenn es nicht ganz
originalgetreu werden muss, lassen sich vielleicht sogar einige Teile
der
ECE-Sandsteinfassade
wiederverwenden) und zu guter Letzt einen schönen Schlosspark
anlegen.
Den Schlossparkveteranen wäre es recht.
19. Sep. 2007 |
Zu
wenig Demokratie
|
Erwartungsgemäß lehnte der
Verwaltungsausschuss
das Bürgerbegehren "Schwimmen in
Braunschweig" wegen Mängel im Kostendeckungsvorschlag ab.
Während
sich Volksvertreter gern mal bei Kosten verschätzen dürfen,
wird von
den Initiatoren eines Bürgerbegehrens eine nicht angreifbare
Kostenkalkulation erwartet. Dies kritisiert der Verein Mehr Demokratie in einer Pressemitteilung
von heute.
17. Sep. 2007 |
Nach
12 Jahren: Hartmut El Kurdi schreibt nicht mehr für das Subway
|
Erstmals seit 12 Jahren erschien das Stadtmagazin Subway im September ohne die immer
großartige Kolume "El
Kurdi spricht Deutsch". Als Grund hierfür wurde im Heft
angegeben,
es gäbe "unterschiedliche Auffassungen darüber, wie eine
Kolumne
inhaltlich auszusehen hat". Laut Herrn El Kurdi "ist damit das
Entscheidende gesagt. Den Rest kann man sich denken."
Im Braunschweig anno Hoffmann wird nun einmal erwartet, dass
die Leute das Maul halten. Insbesondere von Hartmut El Kurdi, der hin und
wieder auf die NPD-Vergangenheit des Oberbürgermeister aufmerksam
machte und sich weder über die Braunschweiger
Schlossfassadennachbildung noch den Stadtputztag noch die
städtischen
Kaputt-Sparmaßnahmen euphorisch äußerte ("absurde,
politisch
durchgeschepperte Oberbürgermeister-Praktiken") .
El Kurdi: "Da das in der gewohnten Form nicht mehr möglich war und
ich
nicht bereit bin, Tabu-Themen zu akzeptieren, konnte ich nicht weiter
für's Subway schreiben. So sieht's aus."
Hartmut El Kurdi schreibt regelmäßig für die "Taz" und
das Hildesheimer
Stadtmagazin "Public". In Braunschweig wird man ihn - solange es die
Buchhandlung Graff
und andere mutige Veranstalter gibt - hin und wieder live erleben
können. So auch am kommenden Freitag ab 20:15 Uhr in der bekannten
Buchhandlung. Und Bücher von ihm wird es sicherlich weiterhin
geben.
Und wenigstens eine mutige Buchhandlung in Braunschweig. Sonst
müsste
man
halt bei amazon bestellen ...
13. Sep. 2007 |
Ausbau
der Verkaufsflächen geht weiter
|
Im kommenden Jahr soll das Schlosscarrée die Braunschweiger
Innenstadt
mit weiteren 8.500 Quadratmetern Verkaufsfläche bereichern. Die
BrZ
berichtete am 12.9. darüber und überschrieb ihren Artikel
mit:
"Schlosscarrée vergrößert Verteilungskampf" [nicht in
newsclick
verfügbar].
06. Sep. 2007 |
Dr.
Hoffmann hat Humor?
|
"Honoratioren dieser Stadt fühlen sich veralbert." So beginnt Herr
Ralle Meyer heute in der BZ seine Kolumne "Hallo Braunschweig". Und
berichtet, dass dieser Tage Geburtstagsglückwünsche auf der
Sonderpostkarte "Grüße
aus den
Schlossattrappen" (s. dazu auch Meldung vom
7.5.) verschickt wurden - unterschrieben mit "Ihr Gert Hoffmann".
Eigentlich unglaublich, aber nach Informationen der Braunschweiger
"Zeitung" wahr: "Das Sekretariat des Oberbürgermeisters kauft
fleißig
diese Karten. Und der richtige Gert Hoffmann signiert wirklich. [...]
Der Oberbürgermeister [...] trägt das Thema Schloss jetzt, da
es steht,
mit Humor. Und noch eins ist wichtig bei dieser Sache: Der
Oberbürgermeister will nicht mehr gewählt werden."
Wenn Herr Dr. Hoffmann jetzt soo entspannt ist, pfeift er
wahrscheinlich auch schon längst das Lied "Kleiner König"
von Parkhouse. "natuerlich hat
das ueberhauptnix mit braunschweig zu tun", schrieben diese (in dem
Lied kommt ja auch eine Quadriga
vor), erteilten aber dennoch gern die Erlaubnis zur
Veröffentlichung
des Songs auf
der Schlossparkseite.
01. Sep. 2007 |
Bürgerbeteiligung
weiterhin unerwünscht
|
"Alle
Macht geht vom Volke aus.", verspricht zumindest das Grundgesetz.
Zum zweiten Mal (Bürgerbegehren
Schlosspark) wollen seit der Einführung dieser
Möglichkeit
Braunschweiger Bürger in einem Bürgerbegehren
die Betroffenen (diesmal zum Thema Schwimmen in
Braunschweig) selbst entscheiden lassen. Und wieder sind
jene, die gewohnt sind, allein entscheiden zu dürfen, wenig
amüsiert.
Auch diese Bürgerbegehren ist "unzulässig", behauptet die
Verwaltung [Pressemitteilung
vom 31.8.] (und tut so, als habe sie gar keine Chance, auf den
Wunsch von mehr als 23.000 Bürgern einzugehen).
23. Aug. 2007 |
Weitere
Leerstände im Magniviertel
|
Man braucht nur aus einer anderen Richtung durch das Magniviertel zu
fahren und schon offenbaren sich weitere Leerstände.
Bei einer früheren Begehung wurden sechs
Leerstände entdeckt.
- Leerstand: Ein Wohnhaus zum Verkauf
- Leerstand: Ein Geschäft ohne Provision
zu vermieten.
- Leerstand: Haus
mit Geschäft zu verkaufen
- Leerstand: Parkplatz direkt vor dem Geschäft
Im Magniviertel sind also acht Geschäfte zu vermieten und
stehen drei Häuser zum Verkauf.
19. Aug. 2007 |
Wegweiser,
die die Welt in Braunschweig nicht braucht.
|
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|
Solche Schilder wollen wir
nicht sehen!
Dabei ist jetzt weniger die künstlerische Note gemeint als die
ursprüngliche Aussage.
Wieso werden eigentlich 45 Schilder ["Arkaden" unterm Klebestreifen: Schilderstreit in
Braunschweig] aufgestellt, die einen Ort mit Schloss bezeichnen, an
dem tatsächlich aber ein Einkaufzentrum steht? Nur weil ein
kleiner
Teil dessen Fassade eine Rekonstruktion des Welfenschlosses ist? Und
was ist mit Richmond? Wo sind die 45 Schilder, die zum Schloss Richmond
weisen?
Fazit: Unsinnig, irreführend und unfair.
|
|
Rückseite vom Wegweiser
links.
Wegweiser
vor dem Rathaus. |
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Der Wegweiser auf dem
Theaterplatz hatte mal kurzzeitig eine Form angenommen, die man auf den
ersten Blick als elegant bezeichnen könnte. Leider war das so
nicht
gewollt, sondern durch einen Unfall entstanden.
Die anfängliche Wirkung verpuffte beim Nähertreten und
wandelte sich zu
leichtem Kopfschütteln. Dass die Stadt auf der Orientierungskarte
zwei
Gebäude (Schloss-Arkaden und Schloss) darstellt, die es so nicht
gibt,
kann man nicht anders erwarten. Dass hier aber der mit "Schloss"
bezeichnete Teil des Eigentums von Credit Suisse komplett mit der Farbe
rot als öffentliches Gebäude ausgezeichnet wird, ist
schlichtweg
falsch. Weiterhin ist die Verbindung zwischen Nicolai-Platz und Herzog
Anton Ulrich Museeum mit der Parkfarbe Grün gekennzeichnet,
ebenfalls
völlig falsch. Auf der ECE-Seite an der Georg-Eckert-Straße
ist mehr
Grün vorhanden und trotzdem ist der Bereich in einem Orange
gehalten.
Beim Anblick des Wegweiser vor dem Rathaus meinte ein junger Mann zu
seiner angebeteten: "Wollen wir ins Schloss, oder ins Schloss."
Fazit: irreführend und falsch.
|
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Merkwürdiges ist man ja in
den
letzten Jahren in Braunschweig gewohnt geworden.
Das diese Anreihung der Absperrbarken nicht zufällig geschehen
sein
konnte, steht fest. Warum aber die Fußgänger, die von dem
Übergang von
Galeria-Kaufhof oder von dem Übergang von der anderen Bohlwegseite
kommen regelrecht in die Richtung zum Portikus gedrängt werden,
ist
geschmacklich bemerkenswert. Dieser Bereich ist öffentlicher Raum,
kein
privater.
Wer auch immer für diese Installation verantwortlich war, muss
sich
fragen lassen, ob es seine Absicht war, die Kunden zu dem Haupteingang
des ECE-Einkaufszentrum zu führen. Ein Ja als Antwort würde
nicht
verwundern.
Fazit: unglaublich.
|
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Diesmal nur ein
Baustellenschild?
Nein, diesmal handelt es sich um Werbung für eine Ausstellung
eines
Künstlers in Räumen des sogenannten Schlosses, die so
überhaupt nicht
nach Schlossräume aussehen wollen. Wer die Ausstellung besucht
hat,
weiß was gemeint ist. Aber das nur am Rande.
Warum macht das Werbeschild immer noch einen provisorischen Eindruck?
Einen Eindruck nach Baustelle. Die Stadt (oder besser: das
Stadtmarketing?) hat doch schon vor ca. einem Jahr mit dieser
Befestigungstechnik Schilder fast am selben Platz aufgestellt.
Natürlich soll die Stadt für solche Veranstaltungen Werbung
machen,
aber doch bitte angemessen.
Fazit: unfähig. |
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Zum Abschluss nun
doch etwas zum Schmunzeln?
Dieses Verkehrsschild möchte den Verkehrsteilnehmer zu einem
Parkhaus
mit dem Namen Schlosspark leiten, wenn er es ihm erlaubt. So gesehen am
letzten Freitag um ca. 17:00 Uhr. Der Verkehrslenker tut gut daran,
diesem Schild ordentlich zu misstrauen, wenn er nicht in die Irre
geführt werden will. Denn den Schlosspark gibt es schon seit dem
18.05.2005 nicht mehr.
Ist nicht die Stadtverwaltung für die Beschilderung zuständig?
Fazit: Der Schlosspark lebt! |
18. Aug. 2007 |
Schleichender
Leerstand im Magniviertel?
|
Das Magniviertel spiegelt heute in besonderer Weise das
Traditionsbewusstsein, aber auch die Realitätsbezogenheit
der Braunschweiger Bürger wider.
[Quelle: Stadt Braunschweig, August 2007]
Im Magniviertel gab und gibt es Geschäftsleute, die das ECE
begrüßen
und es gab und gibt solche,
die das ECE nicht wollten. Die Schlossparkfreunde wollten das ECE auch
nicht, sie wollten den Schlosspark erhalten.
Trotzdem hoffen die Schlossparkfreunde für alle
Geschäftsleute
des Magniviertels, dass mit dem
möglicherweise chronischen Wasseraufstau durch ECE nicht auch noch
ein
chronischer Leerstand von Geschäften einhergeht.
Hier geht es immerhin um die Traditionsinsel Magniviertel, die wir
Schlossparkfreunde genauso wenig verlieren wollen
wie den Schlosspark am 18.05.2005
(Dieser Tag ging als Schwarzer Tag für
Braunschweig in die Stadtgeschichte ein).
Deshalb beunruhig uns die Beobachtung folgender Leerstände:
- Leerstand: "Wir
ziehen um"
- Leerstand: "Wegen
Kranheit vorrübergehend geschlossen" (Mittlerweile wieder
geöffnet)
- Leerstand: Hier
fehlt sogar die Leuchtreklame.
- Leerstand: Apotheke
am Städtischen Museeum. Steht schon länger leer.
- Leerstand: Kosmetikgeschäft,
umgezogen. Haus zum Verkauf.
- Leerstand: Geschäft
neben Kosmetik.
14. Aug. 2007 |
Grünspan
und Entendreck!
|
[Zoom]
Ausgrabungen unter dem
Platanenhügel im April 2007 |
Wäre der kleine Silas
(Held der
Kinderbücher von Cecil
Bødker) am 28. April diesen Jahres am Ritterbrunnen entlang
spaziert und hätte in Richtung Plantanenhügel geschaut, so
wäre er
bestimmt mehrfach entsetzt gewesen. Als erstes wäre er entsetzt,
weil
die schönen großen Platanen umgemacht worden sind. Ein
zweites
Entsetzen würde ihn ereilen, sähe er, wie hoch das
Grundwasser dort
steht und er würde sich fragen: woher kommt das viele Wasser nur?
Mit
dem dritten Entsetzen, welches durch die Zerströrung des netten Cafe Europa
einherginge, würde es ihm in kalten Schauern den Rücken
hinunterlaufen.
Und ich bin mir sicher, spätestens dann würde der kleine
Silas wie
sooft lautstark ausrufen: Grünspan und Entendreck!
|
13. Aug. 2007 |
Nachtrag
Bürgerversammlung
|
Schon etwas her ist die Bürgerversammlung
zum
Thema Umweltzone, der Umgang des
Oberbürgermeisters mit seinen Bürgern ist auch nach zwei
Monaten noch
sehenswert.
Nachdem die Verwaltung die Zurückstellung
der Umweltzone bekanntgab, meldete sich ein Parteikollege des OBs
etwas ungehalten auf www.unser-braunschweig.de
zu Wort.
12. Aug. 2007 |
Wo
steht der Messkontainer vom Bohlweg?
|
[Zoom] J. Trittin am
Messkontainer in Braunschweig im März 2005 |
[Zoom] Der
Messkontainer in Celle im August 2007 |
[Zoom] Infotafel
des Messkontainers |
Koordinaten vom
ehemaligen Standort in Braunschweig
Breite: 52°15'53.24"N
Länge: 10°31'34.11"E
Genauigkeit: < 3 Meter |
Koordinaten vom
derzeitigen Standort in Celle
Breite: 52°37'29.00"N
Länge: 10°05'11.10"E
Genauigkeit: < 5 Meter |
Informationstafel
in Celle mit Kontaktdaten zu Internet, Videotext, E-Mail, Faxnummer und
Telefonnummern. |
03. Aug. 2007 |
Wassereintritte
im Magniviertel dokumentieren!
|
"Wassereintritte im Magniviertel seien zuletzt beim
Hochwasser 2002 bei der Unteren Wasserbehörde der Stadt
Braunschweig
dokumentiert worden, nicht
jedoch in jüngster Zeit.", teilte die Stadtverwaltung in
einer Pressemitteilung
vom 24. Juli mit. Damit sagt die Stadt nicht, dass es keine gab.
Und tatsächlich wussten Anwohner des Magniviertels auf einer Informationsveranstaltung
der Schlossparkfreunde am 1.8. von mehreren Wassereintritten in
Kellern zu berichten - gerade auch nach dem Bau des ECE-Centers. Da
nicht damit zu rechnen ist, dass die Stadtverwaltung sich um eine
Dokumentation der Auswirkung des ECE-Baus auf die
Grundwasserstände im
Magniviertel kümmern und von sich aus Daten erheben wird,
können dies
nur die Anwohner des Magniviertels selbst.
Es ist deshalb äußerst wichtig, dass Sie feuchte Keller rund
um das
ECE-Center an die Stadtverwaltung melden. Die richtige Anschrift
dafür
ist:
Stadt Braunschweig
Untere Wasserbehörde
Postfach 3309
38023 Braunschweig
Petritorwall 6 • 38118 Braunschweig •. Tel.: 05 31/4
70- 63 62
Jeder einzelne dokumentierte Fall kann wichtig sein. Wenn Sie nach 2002
Wassereintritte hatten, so melden Sie dies bitte der Stadtverwaltung
mit Bezugnahme auf die Pressemitteilung.
Senden Sie bitte auch eine Mail an die Schlossparkfreunde.
Dies hilft in der Argumentation gegenüber der Stadtverwaltung, ECE
nicht aus der Pflicht für ihr Umfeld zu entlassen.
31. Juli 2007 |
Reiner
Kitsch und Rolle rückwärts
|
So kommentierte der Architekt Prof. Christoph Mäckler das
ECE-Center im
heute-journal
am 29.08. (12. Minute):
"Also, Braunschweig ist ja so ziemlich das Schlimmste, was man machen
kann, ein altes Stadtschloss zu nehmen und dann dort hinten den Kommerz
dranzuhängen, dass ist nun sowas von oberflächlich und
grausam, das ist
in keiner Weise ein Vorbild ..."
24. Juli 2007 |
Keine
Informationen in Braunschweiger Zeitung und Presseerklärungen der
Stadtverwaltung
|
Die Pressemitteilung
der BIBS zur Akteneinsicht zum Grundwasserstreit zwischen ECE und
der Unteren Wasserbehörde [s. Meldung vom
17.07.]
führte zu einem Artikel in der Peiner Allgemeinen Zeitung [s. Meldung
auf unser-braunschweig]. Das gewohnte Schweigen in der
Braunschweiger Zeitung, wenn es um negative Auswirkungen des
ECE-Centers geht. Heute nun eine Pressemitteilung der Stadtverwaltung
ohne weitere Informationen: "Für
das Magniviertel besteht keine akute Grundwassergefahr". Aktuell
ist diese Aussage wohl richtig. Aktuell gibt es auch keinen
Rechtsstreit zwischen ECE und der Stadt, nachdem die "Stadt ihre Forderung, das Grundwasser abzupumpen, am
28. März zurück" nahm. Und dies obwohl auch die Stadt
bestätigt: "Die aktuellen Messungen
belegen hohe Grundwasserstände" (Pressemitteilung
der Stadt).
17. Juli 2007 |
Wasser im Magniviertel
|
Akteneinsicht der BIBS in Unterlagen der Stadtverwaltung brachte zu
Tage, dass Prognosen zum unveränderten Grundwassersspiegel im
Magniviertel nach Bau des ECE-Centers nicht eingetroffen sind. Es
wurden Grundwasserhöchststände gemessen. Es kam zu
Grundwassereintritten in Häusern am Ölschläger und
Langedammstraße.
Anweisungen der Unteren Wasserbehörde der Stadt Braunschweig zum
Abpumpen von Grundwasser leistete ECE nicht oder nur schleppend Folge.
Im Januar reichte ECE/Credit Suisse sogar Klage beim Verwaltungsgericht
Braunschweig gegen die Anweisungen der Stadt ein.
Lesen Sie dazu die Details: Information
der BIBS vom 12.7.
Weitere Informationen versuchte die BIBS durch einen
Dringlichkeitsantrag zu erlangen, mit dem die Vorkommnisse bei der
Ratssitzung am 17.7. erörtert werden sollten. Dies wurde
erwartungsgemäß durch die Ratsmehrheit abgelehnt.
08. Juli 2007 |
Sich
aufregen bringt Segen
|
Das ging schnell. Kaum ist der IHK aufgefallen, dass ECE weniger
für
Sitze im Freien nicht einmal halb so viel bezahlt wie die Restaurants
in der Innenstadt (s. Meldung vom 28.6.), da
korrigiert die Stadt auch schon die Gebühren und kündigt laut
Braunschweiger Zeitung vom 7.7. (Artikel nicht in Newsclick
verfügbar)
an: "Zwei mit dem verminderten Satz abgeschlossene Verträge
könnten
sofort und zwei weitere schon im September korrigiert werden".
05. Juli 2007 |
"Angriff
auf die City" beschreibt die Praktiken von ECE korrekt
|
Angriff auf die City
bestellen bei
www.graff.de
|
|
Am 28. Juni 2007 lehnte das Oberlandesgericht Hamburg
den Berufungsantrag des Hamburger Einkaufscenterentwicklers ECE GmbH
& Co.KG auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gegen das
Buch
„Angriff auf die City“ ab. Somit halten die in dem Buch gemachten
Inhalte und Aussagen der Attacke des Hamburger
Einkaufscenterentwicklers ECE GmbH & Co.KG stand, unbequeme
Wahrheiten über die Wirkungsweise nicht integrierter
innerstädtischer
Einkaufszentren zu verhindern. Die in dem Buch zum Ausdruck gebrachte
Kritik gegenüber den Entwicklern von Großeinkaufszentren
besitzt
weiterhin Gültigkeit. Mehr noch: diese wird dadurch untermauert,
dass
neuerliche wissenschaftliche Studien die in dem Buch getroffenen
Aussagen stützen.
Der Einkaufscenterentwickler ECE
wollte bereits im November 2006 mit Hilfe eines Antrags auf Erlass
einer einstweiligen Verfügung gegen die Auslieferung des Buches,
in dem
auch das ECE-Projekt in Braunschweig beschrieben wird, eine
solche öffentliche Diskussion verhindern. Das Hamburger
Landgericht
lehnte am 17. November 2006 den Erlass einer einstweiligen
Verfügung
gegen die Verbreitung des Buches ab. Jedoch wurden nach Auffassung des
Gerichts - aufgrund zeitlich bedingter Änderungen des Sachstands
in
einem Fallbeispiel - Korrekturen notwendig, die umgehend in einer
korrigierten Fassung des Buches zum Tragen kamen.
Auch wenn die
Hamburger ECE sich selbst in einer von ihr verbreiteten Pressemeldung
zum Ausgang des ersten Verfahrens als vermeintliche Siegerin
darzustellen versuchte, so musste an dieser Darstellung spätestens
gezweifelt werden, als die Klägerin vor dem Hanseatischen
Oberlandesgericht Hamburg in Berufung gegen das erstinstanzlichen
Urteil ging. Dem absurden Versuch, das Buch als Inszenierung von
vermeintlichen „Mitbewerbern“ zu geißeln, konnte das
Berufungsgericht
ebenso wenig folgen wie den ersatzweise eingereichten Anträgen auf
Unterlassung zahlreicher Textpassagen wegen angeblicher „falscher
Tatsachenbehauptungen“ oder „Schmähkritiken“. (Auszug aus der
Pressemitteilung des Droste Verlags vom 29.06.2007)
[mehr
Infos]
|
04. Juli 2007 |
Enthüllung
die 3. - wieder nichts
|
[Video] (125 MB)
"Enthüllung der
Bühne" unter Beachtung sämtlicher
Arbeitsschutzmaßnahmen.
|
|
Die vom Kennedyplatz umgesetzten
Reiterstandbilder sollten gestern
"unter
Salvenschüssen feierlich enthüllt" werden. (aus Anzeigetext
für das
Festprogramm im BZ-Lokalteil am 3.7.) Unser
Oberbürgermeister
hatte sogar einen satirischen Text dazu verfasst: "Das
wird sicher sehr gut ankommen".
Wie schon bei der Quadriga kam es
allerdings auch diesmal wegen Pannen nicht zur Verhüllung. [BZ-Artikel
vom 4.7.] Einzig die Enthüllung der Bühne war sehenswert.
(s.
nebenstehendes Video). Und von dieser Bühne sprach der
Oberbürgermeister dann Sätze wie diesen: "Wenn ich sehe, dass
meine
große Heimatstadt Berlin sich diese Stadt Braunschweig als
Vorbild
nimmt, dann ist alles weggefegt an Kritik, an Sorgen, an Bedenken, dass
man über uns lacht."
Braunschweig als Vorbild für Berlin? Wer sagt denn so was? Herr
von Boddien,
Geschäftsführer des "Fördervereins Berliner
Stadtschloss" behauptet
jedenfalls genau das Gegenteil: "Braunschweig ist KEIN
Vorbild" Und Berlins Senatsbaudirektor Hans Stimmann ist vom
ECE-Schloss auch nicht ganz überzeugt: "Das ist natürlich eine
Horrorvision. Also dann lieber gar nichts."
|
28. Juni 2007 |
Die
IHK regt sich endlich mal auf
|
Der IHK ist aufgefallen, dass die Stadtverwaltung für die Nutzung
der
städtischen Freiflächen rund um die Schloss-Arkaden nur halb
so viel
Gebühren verlangt wie bei den Gastronomen in der Innenstadt. [Artikel
in der BZ vom 28.6.] Die Stadtverwaltung bestreitet die
Ungleichbehandlung nicht. Für Volkmar von Carolath, Vorsitzender
der
Arbeitsausschuss Innenstadt ist die städtische Begründung
dafür "nicht
nachvollziehbar". Er vermutet: "Die Stadt ist ECE bei den damaligen
Verhandlungen entgegengekommen. Jetzt sind es Spitzfindigkeiten, mit
denen das vertuscht werden soll. "
Das ist wohl ganz richtig erkannt. Warum aber gab es keine Proteste
seitens der IHK, als ECE von
der Stadt ein Grundstück zu einem Vorzugspreis erhielt, dieses
ausnahmsweise zu 100% bebauen durfte, die Stadt den Schloss-Arkaden ein
aufwändiges Entrée spendierte und durch langfristige
Anmietung von
Räumen im ECE-Center für erhöhte Besucherfrequenz und
sichere
Mieteinnahmen sorgte oder als ECE bei den
Abwassergebühren
bevorzugt behandelt wurde?
27. Juni 2007 |
Der
Krampf mit dem Kampfwagen
|
Die Braunschweiger Zeitung vertröstet heute ihre geneigte
Leserschaft
auf den Herbst, bis die Quadriga über dem Haupteingang des
ECE-Centers
zu sehen sein wird. Allerdings: "Der
genaue Termin bleibt weiter ein wohl gehütetes Geheimnis". Nur
"ein
vager Termin ist in Erfahrung zu bringen". Wieso eigentlich? Immerhin
kann die BZ umfassend aufklären, warum sich der Termin so
"drastisch
verschiebt": Der "Kampfwagen" ist noch nicht fertig. Dies "hat nach
Ansicht von Fachleuten [Namen werden nicht genannt] mehrere
Gründe."
Und welche nennt die BZ? Zunächst einmal wird erläutert, dass
der
Quadriga-Nachbau nicht wie das Original aus Kupfer getrieben sondern
aus Bronze gegossen wurde bzw. noch werden wird. Denn dies "ist zwar
von
den Kosten her günstiger, doch" - und nun folgt endlich einer der
mehreren Gründe - "erschwerten moderne Norm-Vorschriften,
zum Beispiel für die Statik des Gesamtkunstwerks, die
Ausführung. Alles
wird aufwändiger und damit zeitraubender, so der Fachmann." Ach,
jetzt
ist nur noch einer der Fachleute da. Dann muss er allein halt den Dank
für die umfassende Aufklärung in Empfang nehmen. Dank auch
dem
Braunschweiger Blatt für die gute Recherche. So startet man gut
informiert in den Tag und ist nun fast so klug, wie nach dem BZ-
Artikel über den Transport der (fast kompletten) Quadriga.
24. Juni 2007 |
Eigenes
Heim,
Glück allein!
|
Der Umzug der städtischen Kultureinrichtungen aus im Eigentum der
Stadt
befindlichen Gebäuden, wie der "Brücke" und der bisherigen
"Öffentlichen Bücherei" (s. auch BZ-Artikel
vom 6.6.) in angemietete Räume im ECE-Center ist
abgeschlossen.
Seit
dem 23. Juni sind die Stadtbibliothek, das Stadtarchiv und die
Kulturverwaltung dort geöffnet. [Pressemitteilung
der Stadt] Leider in nicht ganz so schönen Räumen [ein
Blick hinter die Fassade] und personell etwas geschwächt durch
den
Wegfall von 6,2 Planstellen (s. Beschlussvorlage
S. 4).
17. Juni 2007 |
Man
hat ja die letzte Enthüllung noch gar nicht verdaut
|
"Vergeblich hatten am 6. Mai, dem Tag der Schloss-Eröffnung, viele
Braunschweiger der noch tags zuvor öffentlich angekündigten
Quadriga-Enthüllung entgegen gefiebert." [BZ-Artikel
vom 26.5.] Inzwischen ist eine weitere Enthüllung
angekündigt
[Die
herzoglichen Reiter sind bereit zum Umzug vor das Schloss] und
nun stehen die Chancen gut, dass diese dritte Enthüllung die
zweite
überholt.
12. Juni 2007 |
An
guten Ratschlägen fehlt es nicht
|
Stadtplaner müssten in den Städten Grünflächen
schaffen, um zu
verhindern, dass unsere Städte "unerträglich heiß"
werden. [BZ-Artikel
vom 11.6.] Entsprechende Erkenntnisse gab es auch schon vor dem Bau
der Schloss-Arkaden, diese wurden jedoch den wirtschaftlichen Belangen
von ECE untergeordnet. [Details]
06. Juni 2007 |
Der
Bürger spricht, der OB lauscht interessiert?
|
[Zoom] Diskussion
im Juni 2007 in
der Stadthalle
|
|
Oberbürgermeister Gert
Hoffmann
während der Bürgerversammlung zum Thema Umweltzone.
Man sollte meinen, dass ein Oberbürgermeister seinen Bürgern
gerne und
interessiert zuhört. Sollte man meinen. Was sich aber wieder
einmal in
Braunschweig abspielte, ist bemerkenswert. Der Oberbürgermeister
zeigte
deutlich (s. Vergrößerung des Bildes), was er von der
Meinung seiner
Bürger hält. Darüber hinaus kam nicht selten vor, dass
der OB durch
einen Fingerzeig zum Technikpersonal das Mikrofon des gerade
sprechenden Bürgers abschalten ließ.
Einige der so Betroffenen fühlten sich regelrecht vor dem Kopf
gestoßen. |
09. Juni 2007 |
ECE
macht Schmutz, die Stadt macht ihn weg, die Anlieger zahlen
|
Entweder gehen die Schloss-Arkaden-Besucher nachlässiger mit ihrem
Müll
um als die Schlosspark-Besucher oder im ECE gibt es besonders viel
Wegwerfartikel. Jedenfalls hat die Stadtverwaltung einen erhöhten
Reinigungsbedarf für die folgenden Straßen rund um das
ECE-Center
festgestellt: Am Schlossgarten, Friesenstraße,
Georg-Eckert-Straße und
Ritterbrunnen von Bohlweg bis Steinweg. Und ab dem 1.4.2007 für
die
genannten Straßen die Gebühren für die Reinigung
deutlich erhöht.
"Haus+Grund" nennt in der Mai-Ausgabe ihrer Mitgliederzeitschrift
beispielhaft die Straße "Am Schlossgarten" (entlang der
Beton-Fassade
des ECE). Hier wurden die Gebühren für die
Straßenreinigung um "mehr
als 200%" erhöhlt. Wohlgemerkt auch für die Mieter mit
"Schloss"-Blick!
30. Mai 2007 |
Eintausend
neue Arbeitsplätze mehr oder weniger
|
"Die Arbeitsagentur geht davon aus, dass [durch die Schloss-Arkaden]
bis zu 400 zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen wurden.",
meldet heute
die BZ [Artikel
vom 30.5.]. "Bis zu 400" -
das werden also wahrscheinlich (hoffentlich) mehr als 300 neue
Arbeitsplätze in Braunschweig durch das ECE-Center sein. Das ist -
auch
wenn die BZ bemängelt, dass ein Drittel davon nicht mit
Braunschweigern
besetzt werden konnte - doch immerhin eine gut Nachricht.
Nur weil die Stadtverwaltung vor dem Bau des ECE-Centers
verkündete,
"dass durch die Realisierung des Vorhabens ca. 1.000 neue Arbeitsplätze
geschaffen werden. Hierdurch kann die regionale Arbeitslosenquote
deutlich verringert werden." [s. u.a. IN
220 Anlage 13a] und in der Presse daraus schon mal unkommentiert "mehr als 1000 neue Arbeitplätze"
(Wolfgang Sehrt in der BZ vom 26.11.2004) wurden, wird die gute
Nachricht doch nicht viel schlechter.
Und schließlich hatte die Stadtverwaltung letzten Monat mit ihrer
Prognose noch recht behalten. Ein Umfrage hatte noch im April ergeben,
dass "1162 Arbeitsplätze in den Arkaden geschaffen worden sind. 996 sind
neu, die anderen Beschäftigten kommen aus anderen Filialen
der
Unternehmen." [Artikel
in der BZ vom 3.4.]
Im Mai sind es nun schon 600 Arbeitsplätze weniger. Und es ist
nicht
ausgeschlossen, dass die Entwicklung weiter so rassant bergab geht.
Zusammenlegungen führen ja üblicherweise zu einem
Arbeitsplatzabbau.
Jüngstes Beispiel dafür ist die Zusammenlegung von
kulturellen
Einrichtungen im ECE-Center durch die 6,2 Planstellen wegfallen (s. Beschlussvorlage
S. 4).
27. Mai 2007 |
Prof.
Ackers ist nicht ganz zufrieden
|
Am 25. Mai hielt Herr Prof. Walters Ackers im Landesmuseum
öffentlich
einen Vortrag [Ankündigung
in der BZ], den er zuvor auf einer Fachtagung bei der IHK
Braunschweig aus Anlass der Eröffnung der Schloss-Arkaden am
28.03.2007
gehalten hatte: Sinneswandel
- Lernen vom Bohlweg.
In Details äußert sich Herr Prof. Ackers durchaus kritisch
zum
ECE-Center.
Den Dachaufbau nennt er einen "unüberlegter Schlag ins Gesicht der
Stadt". Und fragt sich: "Warum wurde diese Bebauung gegen alle
Empfehlungen genehmigt?".
Bei der Fassade fällt ihm auf, dass die Braunschweiger mit Computer-Simulationen
überzeugt wurden, die neben der Sandsteinfassade eine elegante
zurückhaltende Kaufhausfassade zeigen. "Und nun wird das ganze
Gebäude
rundum mit Schriftzügen, Firmenlogos und Leuchtzeichen
überzogen – die
sich gegenseitig in ihrer Wirkung aufheben. Alle Bemühungen um
eine
angemessene Architektur und um städtebauliche Integration werden
konterkariert. Das gesamte Erscheinungsbild diskreditiert mit dieser
»Bandenwerbung« die guten Seiten der Schloss-Arkaden – und
bringt sie
in assoziative Nähe zu den x-beliebigen Einkaufsmärkten am
Stadtrand.
Welche Strategie wird da verfolgt? Glauben Sie wirklich, Sie
können mit
REWE, Rossmann oder Fielmann neugierig machen auf Ihr Angebot? Sind das
die Läden für Ihr angekündigtes hohes Niveau? Dass die
mit da drin
stecken, haben alle ohnehin vermutet. Nein – es wird
Käuferschichten
abschrecken. Rossmann, Fielmann und REWE hatten wir schon."
26. Mai 2007 |
Schloss-Arkaden
zeigen dem Magniviertel "die kalte Schulter"
|
Das Magniviertel hatte während der zweijährigen Bauzeit des
ECE-Centers
Umsatzeinbußen zu verkraften. Auch nach der Eröffnung der
Schloss-Arkaden haben sich die Umsätze "noch nicht erholt". [BZ-Artikel
vom 23.5.]
22. Mai 2007 |
Ganz
schön teuer
|
200.000 EUR kosten allein die Sockel für die Reiterstandbilder,
die vor
das ECE-Center gesetzt werden sollen, erfahren wir heute aus der
Braunschweiger Zeitung [Artikel
vom 22.5.]. Dafür sollen die Braunschweiger Bürger
weitere 70.000
EUR spenden. Werden die Reiterstandbilder eigentlich - wie die
Schlossfassade - in das Eigentum von ECE übergehen? Oder ist diese
Idee
zu abwegig? Keinesfalls abwegiger als dass "eine Fuge am mit Sandstein
verkleideten Podest, die früher da nicht war" bei einem
"Schloss-Experten" mehr Missfallen erregt als ein riesiges
Einkaufszentrum, das ebenfalls früher da nicht war.
18. Mai 2007 |
Fortsetzung
der „historischen Anmutung“ ist eine
Zumutung |
Beeindruckend ist die "schlossähnliche Anmutung" einiger
Räume im
ECE-Kaufhaus wirklich nicht. Wer die von der Stadt angemieteten
Räume
im Erdgeschoss besichtigte, fragte sich, wo hier 1,2 Mio.
städtische
Mittel und 1,6 Mio. Stiftungsgelder verbaut wurden. [Ein Blick hinter die Fassade
kommentiert von Karl Eckhardt]
Trotz dieser Katastrophe will der CDU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang
Sehrt auch die von der Stadt angemieteten Räume in den
Obergeschossen
des ECE-Centers "historisierend" gestalten lassen (BZ vom 14.5.) und
auch Herr Dr. Hoffmann nimmt sich des Themas an und sagt in der BZ vom
16.5.: "Keine neuen Millionen fürs Schloss ohne breite Mehrheit"
(Ohne
breite Mehrheit sollte einst auch keine Entscheidung für das
ECE-Center
fallen.) und würde gern mit dem Votum der SPD den
"historisierenden
Innenausbau" fortsetzen.
Nicht nur die Grünen meinen: Eine Fortsetzung der "historischen
Anmutung" ist eine Zumutung.
[Pressemitteilung
der Grünen]
» Wäre
es beim Bau des ECE-Centers um den Wiederaufbau des Braunschweiger
Schlosses gegangen, so hätte man dies preiswerter haben
können, rechnet
uns Matthias Witte vor.
17. Mai 2007 |
Die
Begeisterung hält sich in Grenzen
|
Am 15. Mai veröffentlichte die Braunschweiger Zeitung das Ergebnis
ihrer Leserbefragung zu den Schloss-Arkaden. [Artikel
in der BZ vom 15.5.] Begeisterung sieht anders aus: 40% bewerteten
die Vielfalt der Geschäfte
mit
nicht gut oder hatten keine Meinung. Ein Drittel bewertete die Qualität der Geschäfte mit
nicht gut
oder hatten keine Meinung. Gute Noten für die Wegweisung innen gab es nur von
17,5% der Besucher. Selbst die Sauberkeit
in den Schloss-Arkaden - das Markenzeichen von ECE - bewerte ein
Viertel der Befragte nicht mit gut oder hatte keine Meinung dazu.
12. Mai 2007 |
Auch
Schlossfreunde wurden belogen
|
[Zoom] Diskussion am
3.5.07 im
Landesmuseum
|
|
Nach der Ankündigung [s. Meldung vom 29.4.] hatten die Schlossparkfreunde
auf eine spannende Diskussion am 3. Mai im Landesmuseum gehofft. Dass
Herr Heinrich Prinz von Hannover nichts gegen ein Einkaufszentrum
hinter Schlossfassade hat, war bekannt. Überraschend war jedoch,
dass
Herr Kasper Krämer, Präsident des Bundes Deutscher
Architekten, gleich
zu Anfang klar stellte, dass er nicht als Vertreter des Bundes
Deutscher Architekten spreche, weil er mit seinen gutmütigen
Meinungen
über die Schloss-Arkaden wohl im BDA ziemlich allein stehe.
Über die
nicht mit Sandstein verkleideten Fassaden der Schloss-Arkaden verlor
aber auch er kein gutes Wort: "Dies ist keine Architektur."
Einzig Prof. Karin Wilhelm wollte für den Bau nicht das Wort
"Schloss"
verwenden, sondern plädierte dafür, die Schlossfassaden
ehrlich als
"Fassde für eine Einkaufs-Mall" zu bezeichnen. [BZ-Artikel
vom 4.5.]
Die Überraschung des Abends war aber der Hausherr Dr. Gerd Biegel.
Er
machte während eines Redebeitrags öffentlich, dass die
Schlossfreunde
"belogen" wurden. Seiner Meinung nach gehören die
Kultureinrichtungen
über den Haupteingang erschlossen. Und davon (Zugang zu den
Kultureinrichtungen durch den Portikus) seien die Schlossfreunde in der
Diskussion über die Schloss-Arkaden auch immer ausgegangen. "So
sind
wir aber auch belogen worden."
|
07. Mai 2007 |
Verdammt,
immer noch kein original rekonstruiertes Schloss
|
[Zoom] Die
Schloss-Allianz ist
auch von der zweiten Eröffnung
enttäuscht: schon wieder kein
"original 1:1" rekonstruiertes Schloss.
... aber vielleicht klappt es ja bei
der Enthüllung der Reiterstandbilder
und der fertigen Quadriga.
» mehr
Fotos
|
|
Die Schloss-Allianz war auch von
der 2. Eröffnung des sogenannten "Schlosses" am 6. Mai 2007
enttäuscht:
wieder gab es kein original 1:1 rekonstruiertes Schloss und der
Schloss-Allianz war das Hängen von Plakaten entlang des Bohlwegs
von
der Stadtverwaltung verboten worden.
Aber immerhin war das Wetter schön und so kamen "mehr als 10.000
Menschen" [Artikel in der HAZ
vom 7.5.], um sich die etwas holprigen Reden (es galt darum herum
zu reden, dass das fragliche Gebäude nicht der Stadt gehört,
diese aber
die Fassade bezahlte) anzuhören und anschließend einen Blick
in die
Räume mit "historischer Anmutung" zu werfen. In der Braunschweiger
Zeitung waren es dann "70000 Braunschweiger", die "ihr Schloss"
"stürmten" [Artikel
in der BZ vom 7.5.] (Wie die 60.000 Besucher ermittelt wurden, die
die Pressestelle der Stadt bekannt gab, konnte auf Nachfrage niemand
sagen) Im Lokalteil feierten dann sogar "insgesamt
hunderttausend Besucher die Eröffnung des neuen Braunschweiger
Schlosses". [gedruckter Artikel "Volksfest rund um das Braunschweiger
Schloss",
ähnlich dem Online-Artikel "Braunschweiger
nehmen ihr Schloss in Besitz", hier sind weniger konkret
"Zigtausende"]
Tätlichkeiten gegen
Schlossparkfreunde
Wie in dem HAZ-Artikel dargestellt, wollten die Schlossparkfreunde
niemandem den sonnigen Tag verderben und verzichteten auf jeglichen
Protest. Nur ca. 500 von ihnen mischten sich unter das Volk und
verteilten das Preisausschreiben
der Schloss-Allianz zur "2.
Schlosseröffnung". Dieses fand
derartigen Beifall, dass es beim Verteilen immer wieder zu Rangeleien
kam. Einem Schlossparkfreund wurde dabei von einer älteren Dame
auf die
Finger gehauen, als dieser einem Vertreter der Schloss-Allianz einen
Teil seiner Flyer abnahm. Die Dame entschuldigte sich aber, nachdem sie
merkte, dass sich niemand vordrängeln sondern nur beim Verteilen
helfen
wollte. Sonst blieb der Tag - wie von den Schlossparkfreunden geplant -
friedlich und ohne weitere Zwischenfälle.
Sonderpostkarte
"Grüße aus den
Schlossattrappen"
Anders als die Fassade zur "Portikus-Enthüllung" (oder
Verhüllung) und
die Quadriga zur "2. Schlosseröffnung" wurde die Sonderpostkarte "Grüße
aus den Schlossattrappen" termingerecht fertig. Wer am
Sonntag keine mehr
bekam, kann noch am BIBS-Stand vor Graff nachkaufen.
[Rede
des Oberbürgermeisters]
|
04. Mai 2007 |
Manche glauben immer noch an Märchen
|
Nachdem doch nun schon jeder, der wollte, durch den Portikus gehen und
sich vom Gegenteil überzeugen konnte, glaubt die Schloss-Allianz
immer noch
den Worten des Oberbürgermeisters und kaut seine Worte zur
sogenannten
"Eröffnung des Schlosses" [Pressemitteilung
der Stadtverwaltung] am 6. Mai unablässig wieder. Sogar Plakate mit
dem bekannten Hoffmann-Zitat vom "original 1:1" rekonstruierten
Schloss, das "nicht etwa ein
Kaufschloss" sei, sollen wieder gehängt werden. [Antrag
dazu von der Schloss-Allianz] (Wurde inzwischen abgelehnt.)
Dabei ist selbst die Stadtverwaltung von der strikten Linie Hoffmanns
abgerückt und zeigt am 6. Mai ab 13 Uhr im
Großen
Sitzungssaal stündlich, zuletzt um 20 Uhr, einen Film mit dem
Titel "Das Shopping-Schloss".
Auch weite
Teile
der Braunschweiger Bevölkerung sind inzwischen gänzlich
desillusioniert, wie dies z.B. der Briefwechsel, den Frau
Hübner
mit der Verwaltung führte, belegt.
Ebenfalls ohne Illusionen fasst die aktuelle Freitagsausgabe aus dem
gegebenen Anlass [Pressemitteilung
der Stadt] einige Aussagen zum Thema zusammen: Die Nr. 36.
02. Mai 2007 |
"Auch
in Braunschweig sollte man zur Kenntnis nehmen, dass das Mittelalter
vorbei ist"
|
Gegen den vom Deutschen Kulturrat kritisierten Versuch des
Oberbürgermeisters die "Meinungs- und
Kunstfreiheit einzuschränken" protestierten die Braunschweiger
am
2.5. mit der Aktion "Die Gedanken sind frei" auf dem
Rathausvorplatz. [mehr Infos]
29. April 2007 |
"Es
sieht aus wie ein gestrandetes Ufo"
|
Mit diesem Zitat der TU-Professorin Karin Wilhelm zu
den Schloss-Arkaden überschreibt die Braunschweiger Zeitung einen
Artikel im Kulturteil über die Braunschweiger
"Schloss"-Ästhetik.
Solche Glasfassaden, seitwärts gar
Betonwände verzeiht man
andernorts nur an weniger exponierter Stelle. Der Braunschweiger
Baugeschichts-Professor Harmen Thies gibt eine nüchterne
Begründung:
"Ein Schloss der europäischen Geschichte schaut nach außen,
will aus
der Distanz gesehen werden und entsprechend wirken. Bei einer
Einkaufs-Mall ist es schlicht umgekehrt. Sie hat ,Gesichter’ nur innen,
nämlich Ladenfronten. Hier entfaltet sie ihre Wirkungen. Ihr
Äußeres
dagegen bleibt gesichtslos. [...] Rundum
präsentiert der ECE-Komplex trotz eher peinlicher Bemühungen
Rückseiten. Das heißt: allein die Fronten des Ottmer-Baus
geben dieser
Mall ein Gesicht und, mehr noch einen Zugang, der nicht erst gesucht
werden muss. Das ,Schloss’ wird zum Diener seines Herrn [...]" [
BZ-Artikel
vom 27.4.]
Mit dem Artikel lädt die Braunschweiger Zeitung zu einer
"Schloss"-Diskussion ein am 3. Mai ab 18 Uhr im Landesmuseum.
Teilnehmer sind: Kaspar Krämer, Präsident des Bundes
Deutscher
Architekten, Prof. Wilhelm, TU Braunschweig und Heinrich Prinz von
Hannover.
Warum nur war eine solche fachliche Diskussion nicht vor dem Bau der
Schloss-Arkaden möglich? So hätten Peinlichkeiten wie das erste
Kapitel der Braunschweiger Kulturhauptstadtbewerbung vermieden
werden können. Nun ja die Frage ist rhetorisch. Eine fachliche
Diskussion hätte ja die Peinlichkeit des Baus der Schloss-Arkaden
verhindert.
25. April 2007 |
ECE-Abwasserskandal
|
Nach Akteneinsicht der BIBS-Fraktion wurde offenbar, dass entgegen den
Aussagen von Herrn Zwafelink [s. Meldung vom 8.8.06 und vom 5.11.06] doch
Messergebnisse über die von ECE eingeleiteten Abwassermengen
vorliegen.
Es gibt Messergebnisse über ca. 206.000 Kubikmeter eingeleitetes
Bau-
und Grubenwasser. Bei normalen Entgeld entspricht dies ca. 180.000 EUR.
ECE wurde aber nur eine Pauschale von 22.000 EUR in Rechnung gestellt.
In der Bauausschusssitzung am 14.3. begründete Herr Zwafelink dies
damit, dass das von ECE eingeleitete Grundwasser kein Schmutzwasser und
damit kein "Abwasser" sei. In der Abwasser-Satzung der Stadt steht
allerding unter §2: "Abwasser im Sinne dieser Satzung ist
Schmutzwasser
und Niederschlagswasser sowie jedes sonstige in die öffentlichen
Abwasseranlagen eingeleitete Wasser".
[mehr Infos]
23. April 2007 |
Was
läuft noch falsch? Was fehlt?
|
"Testen Sie die Schloss-Arkaden!", forderte die Braunschweiger Zeitung
am Wochende und möchte wissen "Was läuft falsch? Was fehlt?" [Artikel
vom 24.4.]
[Leserbrief von Fr.
Neugebauer]
Was fehlt? Nun ja. Den einen fehlt der Park, den anderen das Schloss.
So auch der Leserbriefschreiberin Frigga Niemann (heute in der BZ):
"Ich betrat sehr gespannt und interessiert das Schloss durch's
Hauptportal in Erwartung einer entsprechend würdigen Eingangshalle
-
doch leider stand ich mitten im Einkaufszentrum, einem zweiten City
Point! [...] völlig deplaziert hinter einer Schlossfassade! Armes
Braunschweig!"
22. April 2007 |
Misstöne
bei der städtischen Feierlichkeit am 6. Mai?
|
Um "Unflätigkeiten" gegen die Obrigkeit und eine Verärgerung
des
Oberbürgermeisters wie im Fall El Kurdi im Rahmen
der städtischen "Schloss"-Feierlichkeit am 6. Mai
auszuschließen,
wünscht sich Matthias Witte von Herrn Jonas Alber,
Generalmusikdirektor
des Staatstheaters, ein mutiges Bekenntnis zu James Last. [Schreiben
an den Generalmusikdirektor]
17. April 2007 |
Dr.
Hoffmann versucht, die vom Grundgesetz garantierte Meinungsfreiheit
einzuschränken
|
Der Deutsche
Kulturrat bezog heute Stellung im Fall El Kurdi [s. Meldung vom 14.4.] und forderte Herrn Dr.
Hoffmann auf, seine "Anweisungen gegen den Künstler Hartmut El
Kurdi
zurückzunehmen", mit denen er versucht "die vom Grundgesetz
garantierte
Meinungs- und Kunstfreiheit einzuschränken". [Stellungnahme des
Kulturrats]
Der Kulturrat erkennt, dass die Maßnahmen (1.) nicht nur auf die
städtischen Kultureinrichtungen beschränkt sind, sondern
Auswirkungen
auf "Institutionen, die eine Förderung durch die Stadt
Braunschweig
erhalten", befürchten lassen und (2.) nicht nur den Künster
Hartmut El
Kurdi betreffen sondern dazu geeignet sind, "ein Gefühl der Angst
unter
den Künstlern in Braunschweig zu verbreiten". Die
Schlossparkfreunde
können ergänzen, dass Einschüchterungsversuche seitens
der
Stadtverwaltung keineswegs nur gegen Künstler erfolgten.
[Presseerklärung
der Grünen]
14. April 2007 |
Es
wird erwartet, dass die Leute das Maul halten
|
In Braunschweig kursierte das Gerücht, es existiere eine interne
Anweisung an alle städtischen
Institutionen, dass nirgendwo, wo Hartmut El Kurdi beteiligt sei, die
Stadt mitbeteiligt sein dürfe. Als Beispiel wird u. a. der
Braunschweiger Schul-Vorlesewettbewerb genannt, dessen Jury Hartmut El
Kurdi angehörte. Die Leiterin der Öffentlichen Bücherei
habe dort wegen
der Beteiligung Hartmut El Kurdis kein Grußwort sprechen
dürfen. Die
Grünen fragten am 30.03.2007 deswegen bei der Verwaltung nach:
- Ist es wahr, dass es eine interne Anweisung an alle
städtischen
Institutionen gibt, sich an Veranstaltungen mit Hartmut El Kurdi nicht
zu beteiligen?
- Durfte die Leiterin der Öffentlichen
Bücherei tatsächlich wegen der Beteiligung Hartmut El Kurdis
kein
Grußwort beim Schul-Vorlesewettbewerb sprechen?
- Falls ja,
wie ist dies aus Sicht der Verwaltung mit der grundgesetzlich
geschützten Kunst- und Meinungsfreiheit zu vereinbaren?
Die Verwaltung antwortete zu Punkt 2: "In der Tat" wurde "verfügt,
dass
Frau Dr. Haucap-Naß in der Veranstaltung nicht auftreten sollte".
"Eine
entsprechende interne Anweisung an alle
städtischen Institutionen", so die Antwort der Verwaltung,
"gab
es bisher nicht. [...] Die Anfrage wird aber zum Anlass genommen,
nunmehr im Interesse einer gleichmäßigen und transparenten
Verfahrensweise allen städtischen Institutionen eine entsprechende
Weisung zu erteilen." [Anfrage
Nr. 492/07 - Stellungnahme]
Begründet wird diese Weisung damit, dass "Herr Hartmut El Kurdi
sich
mehrfach und kontinuierlich in der Öffentlichkeit diskreditierend,
verletzend und unflätig über den Oberbürgermeister
geäußert" habe. Als
Beleg fügt die Verwaltung einen Ausschnitt aus Hartmut El Kurdis
Rede
zur Menschenkette am
21.05.2005 bei:
"Was soll man überhaupt dazu
sagen?
Dann
ging mir aber auf, [...] das ist ja die Taktik, die hier von Dr.
Hoffmann und seinen, na ja wie soll ich mal sagen, Freunden,
Angestellten, Abhängigen gefahren wird. Ich meine jetzt seine
jetzigen
Freunde, seine früheren Freunde,
die
kommen ja erst im Juli nach Braunschweig. Aber was ich sagen
wollte, die Taktik ist ja die, es werden einfach, wie in diesem Fall,
in der Nacht- und Nebelaktion Tatsachen geschaffen, auf ne ziemlich
komische Art und Weise und dann wird erwartet, dass die Leute das Maul
halten und ich finde, den Gefallen sollte man ihm nicht tun."
Die Hervorhebung in Fettdruck stammt von der Verwaltung und markiert,
worüber sich
der Oberbürgermeister ärgert: die Erwähnung seiner
NPD-Vergangenheit.
Der Halbsatz bezieht sich auf den (damals bevorstehenden) NPD-Aufmarsch
am 18.06.2005. Herr Dr. Hoffmann bekleckerte sich in diesem
Zusammenhang mit Ruhm, indem er der "Arbeit und Strategie der Polizei"
seine "Anerkennung"
aussprach für das inzwischen als rechtswidrig
bewertete Vorgehen gegen die Gegendemonstranten.
» Analyse
des Falls El Kurdi von Karl Eckhardt
12. April 2007 |
Herr
Dr. Hoffmann kommt völlig verändert aus dem Urlaub zurück
|
Herr Dr. Hoffmann findet Einkaufen in einer "Shopping-Mall" nicht gut
und hat "eher eine kritische Haltung gegenüber dieser Konsumwelt".
So
wie in dem Interview mit Herrn Zauner, das die BZ heute abdruckte [BZ-Artikel
vom 12.4.], hat sich Herr Dr. Hoffmann bisher nie gegenüber
dem
ECE-Einkaufscenter geäußert. Auch scheint er plötzlich
nicht mehr
darauf zu bestehen, dass das gesamte Braunschweiger Residenzschloss "original
1:1" wieder aufgebaut wurde. Plötzlich ist alles nur Fassade.
Originalgetreu ist nun nur noch der "Wiederaufbau der Schloss-Arkadenfassaden" (Die sehen
allerdings wirklich orignal
1:1 nach ECE aus.) und aus der bisher gepriesenen
"Schloss-Rekonstruktion" wird eine irgendwie hingeschluderte
"Schlosskonstruktion". Nach der Wahl ist halt nach der Wahl.
11. April 2007 |
ECE
nein Danke
|
... sagt nun auch eine Bürgerinitiative in Mönchengladbach
und hat sich
die entsprechende URL www.eceneindanke.de reserviert.
Auch dort ist zu lesen: "Die Öffentlichkeit wird mit den Aussagen
über
die Größe und Auswirkungen des ECE-Center getäuscht."
07. April 2007 |
Die
Schlossfassade ist das "Schloss"
|
Am 1.4. strahlte N3 unter dem Titel "Das Shopping-Schloss" eine
Reportage über den Bau der Schloss-Arkaden aus. Herr Dr. Hoffmann
bestand in einem Interview-Beitrag nicht darauf, dass tatsächlich
mit der Schlossrekonstruktion das alte Schloss unter
Verwendung alter Bauteile und hochwertigen Sandsteins original 1:1
wieder aufgebaut wurde, sondern überraschte mit zuvor aus seinem
Mund
nicht gehörten Worten:
"Es ist natürlich nicht das alte
Schloss. Das weiß jeder. Weder ist es komplett aufgebaut noch
wohnt der
Herzog drin. Es ist der Aufbau der Schlossfassade und das ist dann das
Schloss. Und das andere ist die Schloss-Arkade."
05. April 2007 |
Die
Realität übertrifft jede Vorstellung
|
[Zoom]
Braunschweigs "neue Mitte"
[Zoom]
Braunschweigs "neue Mitte"
aus dem Fotoalbum von Bruno Hase
|
|
Shopping in elegance ... Pah!
Selbst Schlossparkfreunde, die sich so gar nichts von den
Schloss-Arkaden erwartet hatten, waren erschüttert über das
Ausmaß an
Stillosigkeit im Shopping-Center. Hier ein Mäanderband, dort eine
bilige Deckenverkleidung im 70ger-Jahre-Flair, woanders glitzernder
Las-Vegas-Kitsch. Reminiszenzen an ein Schloss oder gar Hinweise auf
Braunschweig sind so wenig zu finden wie Arkaden. Nur in Kunstlicht
dreifach übereinandergestappelte Meterware an Schaufronten,
schlechte
Luft und dröhnende Akustik. Die traurige Trostlosigkeit des Ortes
spiegelte sich selbst am Eröffnungstag in den Mienen der Besucher.
Keine ausgelassene Stimmung, keine Ahs und Ohs, niemand, der einen
Mitbesucher staunend auf ein besonderes Detail in dem Kaufhaus
aufmerksam machte.
Auch vor den Center-Eingängen kein anderes Bild. Die
Introvertiertheit
des Centers wurde dadurch deutlich, dass selbst bei schönstem
Wetter
bis auf ein paar Zettel- und Seifenproben-Verteiler keinerlei
Center-Aktionen vor der Fassade stattfanden. Wie bei allen Protzbauten
ist es aber auch rund um das Center viel zu zugig dafür.
Wenn dies, wie von ECE und Herrn Dr. Hoffmann propagiert, die neue
Mitte Braunschweigs wird, so hat Braunschweig seine Mitte verloren.
Weitere Stimmen zu den Schloss-Arkaden:
"Das Gesamtkonzept ist peinlich [...] – eine Stilwidrigkeit, die
wehtut. Wenn diese Lösung eines für sich hat, dann dies: Sie
diskreditiert Projekte dieser Art so gründlich, dass niemand wagen
kann, sie noch einmal vorzuschlagen." [Die
Welt vom 30.03.]
"Dieser Bau hat innerlich nichts, aber auch gar nichts vom
Braunschweiger Schloss. [...] Wirklich gemein aber wird dieser Neubau
erst durch die von den Berliner Architekten Alfred Grazioli und Wieka
Muthesius entworfenen Fassade. [...] zum idyllischen Magni-Viertel
[...] steht eine viergeschossige Betonwand, die man nicht einmal auf
dem Land erlauben würde. Neben dieser in jedem Detail gegen die
Stadt
gewandten Architektur sind Bauten wie das einstige Horten-Kaufhaus mit
seiner Fertigteilfassade [...] geradezu erlesene Meisterwerke." [Berliner
Zeitung vom 31.3.]
"Ein absurderes Vexierspiel hat die Republik noch nicht gesehen: Direkt
hinter dem hehren Rundbogenportal drängt sich plump eine
Mulitifunktionsdecke ins Bild [...] damit es auch wirklich
niemandem entgeht, dass in diesem Schloss vor allem eines regiert: das
Prinzip Beliebigkeit. [...]
Besonders arg sind die Seitenfronten: Dahinter sind Parkdecks
untergebracht, die Fassaden sehen entsprechend aus. Eilig
verputzt, die Fensterlöcher vergittert, so schäbig, dass sich
selbst
der Stadtbaurat dran stört und die Wände nun rasch hinter
Bäumen und
Efeu verstecken will. [...] Wer vor diesen Billigbauten steht,
wünscht
sich ganz dringend, die ganze Welt wäre ein rekonstruiertes
Sandsteinschloss. Allerdings wünscht er sich das nur, solange er
sich
die Fassade nicht
genauer angesehen hat [...] für Detailblicke ist die Fassade nicht
gemacht. Es sei denn, man will sich ärgern: darüber, wie
Heinrich der
Löwe
hinter Taubengittern weggesperrt wird, wie lauter Strahler die Gesimse
und Säulenplinthen überpickeln, wie Absperrgittergusseiserne
Brüstungen
hinterfangen, Lüftungslöcher die Fugen punktieren und
Löwenköpfe ein
schützendes Blech aufgesetzt bekommen, sodass sie aussehen wie
Kätzchen
mit Kopftuch" [DIE ZEIT vom 29.03. "Kaufen wie bei Königs" von
Hanno
Rauterberg]
|
31. März 2007 |
Braunschweig
hat ein neues Einkaufszentrum
|
[Zoom]
Braunschweigs neues Wahrzeichen. Foto von TL.
[Zoom]
Tanz ums Goldene Kalb.
Foto von Hoffer.
|
|
Am 29.3. eröffnete ECE mit
den
Schloss-Arkaden sein 91. Einkaufszentrum (22 weitere sind zur Zeit in
Bau). An diesem Tag, an dem ca. 100.000 Menschen ins sogenannte
"Schloss" strömten, wollten auch die Schlossparkfreunde nicht
abseits
stehen. Ab 10 Uhr waren einige Repräsentanten der Schloss-Allianz
"1:1 original"
vor Ort und verteilten Flyer mit ihrem großen
Eröffnungs-Preisausschreiben. Plakate
wurden ebenfalls gehängt, aber von der städtischen
Bediensteten
wieder abgehängt, denn die Stadtverwaltung wollte kein Plakat
genehmigen, durch das (so die Begründung) "aufmerksam gemacht werden [soll] auf
einen angeblich
bestehenden Widerspruch zwischen der Beschreibung des
Schlossbaukörpers
seitens des Oberbürgermeisters und der tatsächlichen
Nutzung."
Am Nachmittag dann präsentierten die Schlossparkfreunde das neue
Braunschweiger Wahrzeichen: "Der Braunschweiger Löwe ist tot. Es
lebe
das Goldene Kalb!" Weißgekleidete Tänzerinnen
huldigten im Takt
der mitgeführten Sambatrommeln dem Goldenen Kalb und dem
schnöden
Mammon. Rund um die mobile Skulpur, die nach der Idee von Sigrid Probst
von einem Braunschweiger Künster modeliert worden war, verteilten
Schlossparkfreunde die auf die neue Shopping-Zeit hin aktualisierten Zehn
Gebote.
» Weitere
Infos und Bilder vom
Goldenen Kalb
» Videos: Video1, Video2
|
28. März 2007 |
Die
Realität ist da: Aus einem Schloss wird ein Kaufhaus
|
[Zoom] Der
Kaufhauseingang
|
|
Erste Blicke durch den Portikus
in die ECE-Schloss-Arkaden konnten
einen Tag vor der Eröffnung geworfen werden. Manch einer hatte
dort
noch erwartet, so etwas wie ein Schloss zu sehen. Insbesondere unter
den
älteren Herrschaften gab es viele unzufriedene Blicke und es waren
Sätze zu hören wie: "Wo sollen denn hier die
Kultur-Einrichtungen sein?
Ich weiß es nicht.", "Das ist doch nicht unser altes Schloss.",
"Da hat
man uns ganz schön verarscht!"
Mit wesentlich feineren Worten analysierte die Süddeutsche die
Unbill
unter der Überschrift "Aus
einem
Schloss wird ein Kaufhaus" [Artikel
vom 28.3.]:
"Das Schloss wird [...] vom sehr viel
wuchtiger wirkenden, zum Dialog
unfähigen und ausgreifend platt um das Ottmer-Werk herumgebauten
Einkaufszentrum gewürgt - fast wie von einem fettleibigen
Sumo-Ringer.
Die dagegen beinahe zierlich anmutende Welfen-Residenz muss sich sogar
fast gewaltsam penetrieren lassen vom Konsumtempel."
Na ja, von "Schloss", "Welfen-Residenz" und "Ottmer-Werk" gibt es
bekanntlich nur drei Fassaden. Das wurde hier aber hinlänglich
ausgeführt - also jetzt erstmal viel Spaß beim Shoppen. Denn
die
Stadtverwaltung ist der Meinung: "Einkaufen in einem Schloss - das wird
echt cool." [Broschüre
der Stadt Braunschweig] |
27. März 2007 |
Die
Realität rückt näher - und die Braunschweiger Zeitung
merkt nichts davon
|
Shop-Flyer
zur ECE-Eröffnung
|
|
Unter der Überschrift Braunschweig:
Comeback einer Stadt schreibt heute (...ähm, kein Name
angegeben)
irgendwer aus der BZ-Redaktion: "Schon am Donnerstag werden die
Schloss-Arkaden eröffnet, ein Einkaufszentrum mit 150 Läden.
Gleichzeitig mit diesem gigantischen 200-Millionen-Euro-Projekt
entsteht das Schloss neu, das einst die Residenz der Herzöge war.
Der
unter Verwendung alter Portal-Teile rekonstruierte Bau soll fast
ausschließlich von kulturellen Einrichtungen, von Archiv,
Bibliothek
und Museum, genutzt werden". Nach BZ-Duktus ist mit dem "Bau"
üblicherweise die Projektion des Residenzschloss-Umrisses auf den
mit
Schlossfassaden-Nachbildungen verkleideten Teil des ECE-Centers
gemeint. Dieser "fast ausschließlich" für kulturelle
Einrichtungen
reservierte Raum darf tatsächlich nur von ganz wenigen
handverlesenen
Geschäften adliger Abstammung genutzt werden. Nach dem Shop-Flyer
von ECE sind dies:
- Starbucks
- Pohland
- Humanic
- C&A
- New Yorker
- Love
- Sempre
- Saturn
- Eiscafé Tiziano
- (aber nur ein ganz kleiner Teil von) Gerry Weber
|
26. März 2007 |
Abschied
vom Europa Café
|
[Zoom] Der
letzte Abend im
Europa Café
|
|
Der letzte Abend im Europa
Café
am 23.3. wurde von der Familie Mauz mit einem Buffet und Kerzenlicht
gestaltet. Strom gab es an diesem Abend in dem Gebäude, das
für das
Schloss-Carrée abgerissen wird, bereits nicht mehr. Der Stimmung
tat
dies keinen Abbruch. Im Gegenteil.
Der Familie Mauz und Herrn Hamdy versicherten die Schlossparkfreunde,
dass sie sich im Europa Café immer sehr gut aufgehoben
gefühlt hatten.
Ab dem kommenden Freitag treffen sich die Schlossparkfreunde im
Café
Cheers, Langer Hof 6, gegenüber dem Rathaus.
|
[Zoom]
Auschnitt des Grundrisses
des ECE-Centers.
Quelle: ECE-Prospekt
|
|
In der Freitagsausgabe Nr. 35 zur
ECE-Eröffnung ist
zu lesen, dass "in der jahrelangen Diskussion nie ein kompletter
Grundriss der Schloss-Arkaden den Weg auf Zeitungspapier gefunden hat".
Kurz nach dem Druck der ersten 1.000 Exemplare der Freitagsausgabe
druckte die Braunschweiger Zeitung mit dem Artikel vom 23.3. "Kulturschneisen
im Einkaufstempel" einen Auszug
aus dem Vorhaben- und Erschließungplan für das damals
noch
"Einkaufszentrum Schloßpark" genannte Vorhaben ab. Bis auf die in
rot
eingezeichneten Ausmaße des ehemaligen Residenzschlosses ist dies
so
etwas wie ein Grundriss. Die Freitagsausgabe wurde daraufhin um diesen
Fakt ergänzt.
Leser dieser Seite wissen, dass die im Vorhaben- und
Erschließungsplan
rot eingezeichneten Umrisse des Residenzschlosses nicht zum Grundriss
des ECE-Centers gehören. Dieser ist den letzten Seiten des ECE-Hochglanzprospekts
zu entnehmen.
|
24. März 2007 |
Es
ist doch noch gar nicht der 1. April
|
Fast so gut wie die Satire
von Matthias Witte zum 1. April letzten Jahres war der Beitrag im
Kulturteil der Braunschweiger Zeitung vom 23.3. unter dem Titel "Kulturschneisen
im Einkaufstempel": "Wer in Braunschweigs Schloss-Arkaden shoppen
geht, läuft auf kulturellen Pfaden." Die kulturellen Glanzlichter,
die
uns das ECE-Center bringt, sind die Benennung eines Teils der
Verkehrsflächen im Einkaufscenter als "Theaterpassage" und
"Museumspassage". Des weiteren "könnte" sich der Centermanager
Jens
Preißler neben dem Ausgangsschild zum Nicolaiplatz einen Hinweis
auf
das Anton-Ulrich-Museum "schon vorstellen". Der Artikel sieht darin
einen deutlichen Vorteil gegenüber dem ehemaligen Schlosspark.
"Statt
des Museums waren nur die Toiletten ausgeschildert", wird
Museums-Direktor Jochen Luckhardt zitiert.
Kaum einen Unterschied zur Situation vor dem Bau des ECE-Centers sieht
Schlossparkfreund Dr. Michael Kaps in seiner Stellungnahme: "Ein
Hinweisschild zum Anton-Ulrich-Museum hätte ich mir bereits vor
Jahren
im Schlosspark vorstellen können. Ob auch im ECE-Center die
Toiletten
ausgeschildert sind, werden wir ja in wenigen Tagen erfahren."
Allerdings war das Museum durch den Park
sicherlich wesentlich schneller zu erreichen als über den Weg
durch das
ECE-Center.
22. März 2007 |
Die
Realität rückt näher, aber die Mogelei geht weiter
|
Die Verkehrs-AG nennt die Haltestelle in der Nähe von Galeria
Kaufhof
"auf Wunsch der Stadt" um in "Schloss". [Artikel
in der BZ vom 19.3.]
06. März 2007 |
Die
Realität rückt näher oder Aus
"1:1 original" wird eine nachempfundene Hälfte
|
In der Braunschweiger Zeitung war davon noch nichts zu lesen. Aber in
der Frankfurter Neuen Presse [Artikel
vom 27.02.] widersprach Zwafelink vehement der Aussage von Dr.
Hoffmann, das Braunschweiger Schloss sei "1:1
original" rekonstruiert. Er meint: "Der städtisch genutzte
Gebäudeteil in historischem Stil, in den Stadtbibliothek,
Stadtarchiv,
Kulturinstitut sowie ein Schlossmuseum einziehen werden, empfinde den
Baukörper des Schlosses mindestens zu 50 Prozent nach."
Dies ist näher an der
Realität als die OB-Aussage, aber wie alle Leser dieser Seite
wissen,
natürlich noch weit entfernt von der Realität. Über das
Stadtarchiv,
das Hr. Zwafelink zu der nachempfundenen Schloss-Hälfte
zählt, war vor
kurzem zu lesen: "Modern wird die Anmutung der neuen Archivräume
sein –
ohne Schloss-Reminizenzen" [nB-Artikel
vom 21.11.2006] Also selbst für Liebhaber von
Schloss-Hälften wird
die ECE-Eröffnung noch einige Enttäuschung bereit halten.
Gänzlich unklar ist allerdings, was der folgende Satz mit der
Realität
zu tun haben könnte: "Zudem sei es erst durch das von ECE und
Credit
Suisse realisierte Projekt möglich geworden, [...] um das
Schlossareal
Plätze mit Begrünung und Wasserspielen zu gestalten." Hat
Herr
Zwafelink schon vergessen, dass es im Schlosspark Wasserspiele gab. [Ein Foto aus besseren
Tagen] [Und ein Foto von der
Begrünung um das "Schloss"-Areal]
05. März 2007 |
Die
Stadt kann ECE doch nichts abschlagen
|
Nach anfänglichen Bedenken (s. BZ-Artikel
vom 21.2.) stimmte der Wirtschaftsausschuss einer
Ladenöffnungszeit
der "Schloss-Arkaden" bis 24 Uhr an den ersten drei Öffnungstagen
29./30. und 31.3. zu und stellte damit ein dringendes
öffentliches Interesse
an
der Öffnung bis Mitternacht fest.
Busse und Bahnen werden an den drei Tagen ihre Taktfrequenz
erhöhen. Es
war noch nicht zu erfahren, ob ECE die Kosten dafür übernimmt.
[Presseerklärung
der Grünen]
04. März 2007 |
Längere
Öffnungszeiten in der Innenstadt, noch längere im ECE-Center
|
Erste Veränderungen in der Innenstadt aufgrund der
"Schloss-Arkaden":
Die Innenstadt-Geschäfte öffnen bis 20 Uhr, das "Schloss" bis
21 Uhr.
Die BZ berichtet darüber am 2.3. [Artikel
in newsclick], und sogar Herr Zauner unterscheidet - wie die
Schlossparkfreunde schon immer mahnten - fein säuberlich zwischen
Innenstadt/City und "Schloss-Arkaden". Die von den Schlosspark-Gegnern
immer wieder beschworene Integration des ECE-Centers in die Innenstadt
bekommt erste Risse.
03. März 2007 |
Weiter
Schwarzarbeit im ECE-Center
|
Ende Februar kontrollierte der Zoll die ECE-Baustelle zum zweiten Mal.
Nach der Razzia am 23.05.2006 hatte sich der Verdacht auf Schwarzarbeit
gegen 120 Personen erhärtet. [s. Meldung vom 11.06.06]
Bei der aktuellen Razzia ergaben sich 109 (!) Verdachtsfälle. Wie
der
Braunschweiger Zeitung vom 2.3. zu entnehmen war (natürlich nicht
gerade an exponierter Stelle und nicht in newsclick): "Bei zwei
Personen ermittelt man wegen Arbeitnehmerüberlassung, einer
Verleihung
von Arbeitskräften, die im Baugewerbe verboten ist. 53 Mal wird
wegen
eines möglichen Verstoßes gegen das
Arbeitnehmerentsendegesetz
ermittelt. Befragungen, so die Behörde auf Anfrage, hätten
Anhaltspunkte dafür ergeben, dass gesetzliche Mindestlöhne
nicht
gezahlt wurden, die im Baugewerbe derzeit bei 10,36 Euro liegen. In 14
Fällen war unklar, ob eine Arbeitserlaubnis vorliegt. Weiterhin
ermittelt die Behörde in 47 Fällen wegen des Verdachts eines
Leistungsmissbrauchs. [...] In drei Fällen bestehe, so die
Behörde, ein
Verdacht auf Scheinselbständigkeit. Die drei Polen hätten
hier eine
Gewerbeerlaubnis beantragt und diese auch erhalten. Offiziell
arbeiteten sie nun, gegen Rechnung, auf der Baustelle als
Selbstständige. Tatsächlich gebe es aber Anhaltspunkte
dafür, dass sie
arbeitnehmerisch tätig seien und nur Sozialabgaben eingespart
werden
sollen."
Es ist sicherlich voreilig aus diesen beiden Razzien zu
schließen, dass
es zwischen Mai 2006 und Februar 2007, und insbesondere auch vor dem
Mai 2006 keine Schwarzarbeit auf der ECE-Baustelle gegeben hat.
28. Feb. 2007 |
"Unter
Berücksichtigung ihres hohen Funktionswertes sollten die beiden
Platanen aus Sachverständigensicht unbedingt erhalten bleiben."
|
[ZOOM]
Der Platanenhügel im April 2006
Foto von
Corinna Senftleben
[ZOOM]
Der Platanenhügel Ende Feb. 2007
Foto von TL
[ZOOM]
Und so sahen die Platanen im
Sommer 2006 aus [Cafe
Alex]
Fotos von Enda
|
|
BÄUME AUF DEM PLATANENHÜGEL
GEFÄLLT
Am 26.02. rückten im
Morgengrauen - wie bei der Vernichtung des
Schlossparks - Menschen und Maschinen an, um zwei Bäume zu
fällen,
die zu den letzten beeindruckenden Resten des Schlossparks
gehören.
Nach der Überbauung des Schlossparkes stellte "der
Platanenhügel in
diesem Quartier die letzte kleine Grünfläche dar, die hier
Wohlfahrtswirkungen
entfaltet und für das Ortsbild prägend ist. Sie ist gerade in
einem
baulich verdichteten und verkehrlich intensiv genutztem Bereich wie dem
vorliegendem von größter
Bedeutung."
[Umweltbericht]
Und ein Baumgutachten kam zu dem Fazit: "Unter Berücksichtigung
des
ermittelten Gesamtzustandes
der Bäume und ihres hohen Funktionswertes sollten die beiden
Platanen aus Sachverständigensicht unbedingt
erhalten bleiben."
Aber der Entwurf des Schloss-Carées mit Erhalt des
Platanenhügels (s. Meldung vom
23.07.2006), passte wohl so gar nicht in das betonnierte
Schloss-Arkaden-Umfeld. Auch wenn für den ein oder anderen
gefällten
Baum natürlich Ersatz geschaffen wird.
gefällt
|
Ersatzpflanzung vor dem sogenannten Schloss
|
[mehr
Infos]
[Presseerklärung
der Grünen]
|
24. Feb. 2007 |
Die
Stadt muss sich von Dingen trennen, um andere finanzieren zu können
|
Der Schlosspark ist ja längst nicht das einzigen Opfer, das die
Stadt
Braunschweig für die Schloß-Arkaden bringen muss. Auch die
"Brücke"
kann sich die Stadt als Kultur-Veranstaltungsort neben der Miete
für
die Räume im ECE-Einkaufszentrum nicht mehr leisten. Der Rat soll
am
Dienstag den Verkauf beschließen. [Artikel
in der BZ vom 22.2.]
[Presseerklärung
der Grünen] [s. auch Meldung
vom 5.9.2005]
15. Feb. 2007 |
Braunschweig
ist kein Einzelfall - Auch nicht beim Sortiment
|
Auch das betonte Rolf Junker am 13.02. bei der Buchvorstellung "Angriff
auf die City". Das Sortiment der Shopping-Center sei immer strikt am
"Mainstream" ausgerichtet. Die Aufteilung der Verkaufsfläche nach
Kleidung, Elektronik, Lebensmittel, Schuhe, Schmuck, usw. unterscheide
sich zwischen den Centern kaum und die Top-Filialisten seien
überall
vertreten. Dies macht der heutige BZ-Artikel einmal mehr deutlich: "Filialisten zieht es in Schloss-Arkaden
- C&A, H&M, Thalia, Rossmann, Tchibo, New Yorker sind Mieter".
Nun gut, aber man wird immerhin bei Regen nicht mehr nass.
14. Feb. 2007 |
Angriff
auf die City - Braunschweig ist kein Einzelfall
|
Angriff auf die City
bestellen bei
www.graff.de
|
|
Am 13. Februar stellten der
Braunschweiger Architekt Dr. Holger
Pump-Uhlmann und der Stadtplaner Rolf Junker in der Buchhandlung Graff vor großem
Publikumsandrang ihren gemeinsam mit dem Architekten und Investor
Walter Brune herausgegebenen Materialband "Angriff auf die City" zu
der aktuellen Entwicklung von Einkaufscentern vor. Ein dicker Ordner
mit Pressemeldung aus fast allen Zeitungen der Republik, den Dr.
Pump-Uhlmann mitbrachte, ein zweistündiges
Deutschlandfunk-Interview,
Beiträge in 3sat, arte, ZDF, etc. machten das Interesse an dem
Thema
deutlich. Sogar die Braunschweiger Zeitung, ein Redakteur war nicht
anwesend, hatte mit einem Artikel über die ECE-Klagen gegen das
Buch,
einmal über das Buch berichtet.
Wie in Braunschweig
der Bau der Schloss-Arkaden durchgesetzt wurde, ist kein Einzelfall.
Das Buch macht deutlich, dass ECE und andere Center-Entwickler fast
immer nach dem gleichen Muster vorgehen.
Auch eine einseitige Pro-ECE-Berichterstattung ist nicht nur in unserem
Lokalblatt zu finden.
In dem Buch schreibt Walter
Brune, es
sei "geübte Praxis, in einer örtlichen Zeitung über
einen Zeitraum von
zwei Jahren nach der Eröffnung bis zu 500 ganzseitige Anzeigen
für eine
positive Berichterstattung zu schalten. [...] Auch teure
Anzeigenkampagnen gehören immer zum Handwerk der
Projektentwicklung."
Die Braunschweiger erinnern sich an die "Offen für
Neues"-Anzeigen.
"Der Verdacht einer regelrechten
Bestechung ist nach meiner Einschätzung und Erfahrung immer dann
gegeben, wenn die Entscheider im Bereich der Politik angesiedelt sind.
Manchmal handelt sich sich sogar um Beamte, und zwar immer dann, wenn
versucht wird, bewusst Flächenangaben zu manipulieren und damit zu
tricksen ..."
Dr. Pump-Uhlmann machte dies anhand der Bruttogeschossfläche der
Schloss-Arkaden von 79.000 qm (ohne die Parkdecks) deutlich.
Abzüglich
15 bis 30% Konstruktions- und Verkehrsfläche (Wege, Aufzüge,
Rolltreppen) verbleiben wenigstens 55.300 qm Nutzfläche. Die
offiziellen Zahlen von 30.000 qm Einzelhandel, 3.500 qm für
Gastronomie
und Dienstleistung und 13.300 qm, die von der Stadt angemietet wurden
und in denen sämtliche Mauern und Verkehrsflächen enthalten
sind,
verschleiern, die Existenz von weiteren fast 10.000 qm Fläche.
"... oder wenn man nicht bereit
ist,
Anfragen ehrlich und korrekt zu beantworten und Verschleierungen an
Stelle von Offenheit stehen."
Die Braunschweiger erinnern sich in diesem Zusammenhang nicht nur an
den ECE-Blackout.
"Die hohen Gewinne, die bei einer Centerentwicklung erzeilt werden
können, haben große Verführungsqualitäten.
Außer Bargeld können dies
natürlich auch verschiedenste wirtschaftliche oder sonstige
Vorteile
sein."
Das Publikum wusste dazu einiges aus Braunschweig aufzuzählen,
aber
leider auch von Repressalien gegen Personen, die sich für den
Schlosspark-Erhalt engagierten.
|
Rolf Junker meinte, die Urbanität einer Stadt sei verloren, wenn
die
Innenstadtkaufleute und vor allem die Politiker nach dem Bau einer
Mall, die wie in Braunschweig nicht in die Innenstadt integriert ist,
den Kopf in den Sand stecken. Er prognostizierte erhebliche
Veränderungen in der Innenstadt, insbesondere eine Verkürzung
der
Lauflängen in der Fußgängerzone (bisher ca. 2.500 m),
da die
Schloss-Arkaden ca. 1.000
Meter an neuer "Fußgängerzone" in der Mall mitbringen. Der
durchschnittliche "Shopper" legt zwischen 700 und 1.100 Metern in der
Fußgängerzone zurück. Diese durchschnittliche
Laufleistung wird bereits
im Shopping-Center abgedeckt, was natürlich zu einem erheblichen
Rückgang der Kundenfrequenz in der
Innenstadt-Fußgängerzone führen wird
und damit zu einer Verringerung der dortigen 1a-Lagen. Große
Teile der
Innenstadt bräuchten eine "ECE-Nachsorge", für die allerdings
auch Rolf
Junker keine Patentrezepte parat hat.
Dr. Pump-Uhlmann unterrichtete das Publikum über die
geringfügigen
Erfolge, die ECE mit ihrer Unterlassungsklage gegen 58 Behauptungen
erwirken konnten. Mit zehn Anwälten (gegen eine Anwältin des
Verlags)
erhielt die ECE in sieben Punkten recht. Teilweise waren dies
Sachverhalte, die sich nach der Drucklegung geändert hatten.
Abschließend bedankten sich die Hausherren für die Treue der
Braunschweiger zu ihrer Buchhandlung und hofften, dass viele
Braunschweiger auch nach der Eröffnung der Schloss-Arkaden der
Innenstadt die Treue halten würden. "Stellen Sie sich vor, es
eröffnet
ECE und keiner geht hin."
11. Feb. 2007 |
Neulich
im Wirtschaftsteil der Braunschweiger Zeitung oder Die Realität rückt näher
|
Am 9. Februar fand sich unter der Überschrift "Braunschweig: Handel im Wandel" ein
Artikel über den Jahresbericht des Düsseldorfer
Einzelhandel-Investors
Comfort (in Braunschweig u.a. Sternhaus am Kohlmarkt und die neuen
Geschäftshäuser Damm 16 und 17): "Kritisch sehen die
Comfort-Fachleute
die Investition ihres Mitbewerbers ECE, die Schloss-Arkaden. Gemeinsam
mit den eigenen Neu-Entwicklungen am Damm werde sich zwangsläufig
eine
Verschiebung der Füßgängerfrequenzen zu Ungunsten von
Lagen wie Sack,
Schuhstraße oder Kohlmarkt in Richtung Damm ergeben. [...] Die
Lagenqualität wird sich verändern. Gewinner dieser
Entwicklung ist nach
Ansicht des Comfort-Berichts, der den Arkaden-Standort als kritisch einschätzt, auf lange
Sicht der Bohlweg. Schon früher haben Comfort-Verantwortliche
gegenüber
der Braunschweiger Zeitung betont, man habe am Damm nicht wegen,
sondern trotz der
Schloss-Arkaden investiert." Gelesen hatte man das in der BZ bisher
nicht. Der 29. März rückt näher. Die Realität
rückt näher.
09. Feb. 2007 |
Dringendes
öffentliches Interesse?
|
ECE hat bei der Stadtverwaltung, für die Zeit, die das
Ladenschlussgesetz noch gilt, (bis Ende März) Öffnungszeiten
für die
Schloss-Arkaden bis 24 Uhr beantragt. Wenn ein dringendes
öffentliches
Interesse an der Öffnung der Schloss-Arkaden bis Mitternacht
vorliegt,
so könnte die Stadtverwaltung ECE dies genehmigen. [s. Artikel
in der BZ vom 09.02.]
08. Feb. 2007 |
Neulich
im Kulturteil der Braunschweiger Zeitung oder "Schloss" statt Kultur
|
Klotzen für's "Schloss" - kleckern für die Kultur. Das Geld,
das die
Stiftungen für das sogenannte Schlossmuseum ausgeben, fehlt
erwartungsgemäß an anderer Stelle. [s. Artikel
in der BZ vom 08.02.]
04. Feb. 2007 |
Neulich
im Kulturteil der Braunschweiger Zeitung oder Die Realität rückt näher
|
Im Kulturteil (ja, ja es kommt "Kultur ins Schloss") der Braunschweiger
Zeitung fand sich diesen Samstag (3.2.) eine ganzseitige Anzeige
der ECE mit dem Titel "SCHLOSS-ARKADEN AKTUELL" (Schriftzug über
dem
Portikus der Schlossfassade). Untertitel:
Countdown läuft: "Schloss-Arkaden" öffnen am 29. März
dieses Jahres.
Mit dem nahenden Eröffnungstermin scheint auch die Realität
etwas näher
zu rücken.
In der Anzeige heißt es doch tatsächlich:
"In Verbindung mit modernster Shoppingarchitektur wird das historische
Braunschweiger Schloss teilweise (sic!) wieder aufgebaut. [...]
Hinter der
beeindruckenden Fassade sind hochwertige Räume für kulturelle
Nutzungen
[...] sowie
eine neue Einkaufsgalerie entstanden. [...] Was zunächst
unmöglich
schien, wurde
ab 2002 durch das Angebot der ECE zum teilweisen Wiederaufbau
realistisch."
So viel Realitätssinn fällt schon auf. War man doch bisher
andere Worte
gewohnt, z.B. "wiederaufgebautes Schloss" und "umfassende
Rekonstruktion"
[Anzeige der
ECE aus 2005] oder "original 1:1".
Natürlich gibt es immer noch etwas Übertreibung.
Z.B. bei den Parkplätzen: "1700 kostengünstige
Parkplätze stehen in den
Schloss-Arkaden zur Verfügung." 450 davon stehen in der
Magni-Tiefgarage.
Na ja, was soll's. Die Schloss-Arkaden-Besucher werden ja, wenn Sie im
Kaufschloss
nicht fündig werden, sicher auch einen Blick
in Galeria-Kaufhof und Magniviertel werfen.
27. Jan. 2007 |
Welfen
- Nazis - Konsum
|
Die Geschichte des Braunschweiger Schlosses in Kurzfassung in dem
Kulturmagazin aspekte: [Rolle
rückwärts in die Zukunft, Beitrag vom 26.01.]
In der Ausstrahlung enthalten war außerdem folgendes Zitat von
Prof.
Harmen Thies, Baugeschichtler der TU Braunschweig:
"Natürlich ist es traurig. Städtebaulich, architektonich
traurig, dass
sich hinter dem Schein
einer Schlossfassade etwas vollkommen anderes verbirgt."
26. Jan. 2007 |
Es
gilt weiterhin: Keine Cents für das ECE-Center - nur noch ein paar
Euros
|
Nach der bewährten Salami-Taktik werden im städtischen
Haushalt nun
weitere Mittel für den Umzug der Kultureinrichtungen ins
ECE-Center
benötigt.
Im Ausschuss für Kultur und Wissenschaft wurden am 19.01.
weitere 310.000 EUR für das ECE-Center
beschlossen und zwar:
-100.000
EUR zusätzlich für eine Eröffnungsfeier
- 39.000 EUR zusätzliche Energiekosten
- 91.000 EUR zusätzliche Reinigungskosten
- 80.000 EUR zusätzliche Umzugskosten
[Haushaltslesung
2007, Anlage 2] [weitere Dokumente siehe Ratsinfosystem,
Sitzung vom 19.1.]
Des weiteren wurde der BIBS bekannt, dass die Stadt
einige
Kleinprojekte, die zuvor von Stiftungen getragen wurden, jetzt mit
eigenen Zuschüssen unterstützt. Wohl als Gegenleistung
für die
Stiftungsgelder, die in das ECE-Center fließen. [s. auch Beitrag
im BS-Board]
24. Jan. 2007 |
Braunschweig
ist kein Vorbild
|
Doch nur ein schlechtes Beispiel (Nachtrag zur Meldung
vom 17.01.):
SPIEGEL ONLINE: In Braunschweig ist das 1960 abgerissene
Residenzschloss von einem Privatinvestor neu aufgebaut worden - und
zwar als Einkaufzentrum. Ist eine solche Nutzung auch für das
Berliner
Stadtschloss denkbar?
von Boddien: Braunschweig ist kein Vorbild, weil es ein rein
kommerzielles Projekt mit vorgeblendeter Schlossfassade ist. Eine
solche Nutzung kommt für Berlin nicht in Frage.
[Spiegel
Online Interview vom 23.01.]
23. Jan. 2007 |
Nicht
ohne Kaufabsichten
|
Braunschweigs sogenannte "neue/alte Mitte" wird künfitig "nicht
mehr
für jede Klientel so ohne weiteres zugänglich sein – sofern
sie nicht Kaufabsichten hegt." Wird der Investor des
Schloss-Carées in
der BZ [Artikel
vom 22.01.] zitiert. Für die Schloss-Arkaden wird dies nicht
anders
sein. Es mag sein, dass sogar "Schloss"-Besichtigungen nicht ohne
Erwerb eines Souvenirs möglich sein werden.
22. Jan. 2007 |
Hat
ECE kein Geld mehr?
|
Bisher war man - zumindest laut Braunschweiger Zeitung - doch eine
gewisse Großzügigkeit seitens ECE gewohnt.
Schlossfassade, Bohlwegumbau, Ausgleichsfläche im Westpark: Alles
gab
es von ECE gratis, nur weil die Stadt Braunschweig
auf einen Kaufpreis für das Schlossparkgrundstück verzichtete
und der
ECE für 30 Jahre jährlich steigende Mieteinnahmen von
wenigstens 1,2
Mio. EUR zusagte.
Nun zeigt sich ECE plötzlich knausrig. Braunschweiger Bürger
sollen das
Geld aufbringen, um die Reiterstandbilder
von Carl Wilhelm und Friedrich Wilhelm auf den sogenannten Schlossplatz
zu setzen. Als Spendensammler betätigen sich
Kreishandwerksmeister Eberhard Funke und Metallbauer Gustav Klauenberg.
[Artikel in der BZ vom 20.01.]
Geplant ist das Umsetzen der Reiter schon lange. ("Reiter werden ja
immer gebraucht", Loriot) 2003 wurde bereits vereinbart, die Kosten ECE
tragen zu lassen, sofern diese mit weniger als 13,3 Mio. EUR für
die
Errichtung der Schlossfassaden-Imitate auskämen [s. Vorvertrag
§2, Ratsvorlage
vom
24.06.2003, S. 21]. Dies ist nun anscheinend nicht der Fall. Die
13,3 Mio. EUR wurden dann wohl voll ausgeschöpft oder gar
überschritten. Ist letzteres der Fall, so muss die Stadt
Braunschweig
die Mehrkosten tragen. Über die Höhe - die Bauarbeiten halten
ja,
selbst nach der feierlichen Portikus-Enthüllung im August 2006,
noch
immer an - gibt es noch keine Angaben. Sicher wird aber versucht
werden, auch dieses Geld durch Spenden einzutreiben, damit
nicht Unschuldige mit den Kosten belastet werden.
17. Jan. 2007 |
Schlechtes
Beispiel oder gelungene Attrappe? |
Am 16. Januar hielt Wilhelm von Boddien (bekannt als Spendensammler
für
eine Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses [s. Artikel in der
ZEIT: Wo sind die
Spenden hin?])
im Braunschweiger Landesmuseum einen Vortrag mit dem Titel
"Der Wiederaufbau des Braunschweiger Schlosses
- Vorbild für Berlin und Potsdam?". Der Tagesspiegel meint dazu:
"höchstens als abschreckendes Beispiel" ["Fake und Fassade", Artikel
vom 13.01.]. [siehe auch Meldung vom
7.9.06]
[Kommentar
zum Vortrag von Matthias Witte]
[Flugblatt
der Schlossparkfreunde] [weitere
Infos]
15. Jan. 2007 |
Baubeginn
für Schloss-Carrée
|
Mit Abrissarbeiten beginnen am 15.01. die Vorbereitungen für die
Umbauarbeiten der Steinweg-Passage zum Schloss-Carrée. [BZ-Artikel vom 15.01.]
Dafür wird der demnächst der Platanenhügel abgetragen.
[s. Meldung
vom
23.7.06]
Auch der Treffpunkt der Schlossparkfreunde, das Europa Café, wird den Umbau
nicht überstehen. Die Schlossparkfreunde suchen daher ein neues
Asyl.
08. Jan. 2007 |
Kundenbringer
für ECE
|
Der Eiszauber am Kohlmarkt wird zur Zeit abgebaut. Mit ECE verhandeln
die Veranstalter demnächst darüber, ob die Eisfläche im
Dezember vor
den Schloss-Arkaden
aufgebaut wird. Vielleicht wird dann auch der Weihnachtsmarkt auf den
sogenannten "Schlossplatz" verlegt.
Es werden sich sicher noch viele weitere Möglichkeiten finden
lassen,
die Besucherzahlen im ECE-Center in die Höhe zu treiben.
03. Jan. 2007 |
"Schloss"-Diskussion
in der BZ
|
Die Braunschweiger Zeitung veröffentlichte am 29.12. eine Sonderseite
mit
Stellungnahmen von Herrn Raue und Herrn Dr. Kaps zur Bezeichnung der
Schloss-Arkaden als "Schloss". Die Seite ist nicht
in Newsclick verfügbar. Die Stellungnahme der
Schlossparkfreunde wurde um den Verweis auf diese Website
gekürzt.
Kommentar
von Karl Fr. Eckhardt zur Stellungnahme von Herrn Raue
Weitere Stellungnahmen:
Dr. Holger
Pump-Uhmann zum "Schloss"-Begriff
Prof. Horant
Fassbinder zum Innenausbau
Matthias
Witte zum historischen Bären, der den Braunschweigern
aufgebunden wurde
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