Zur ECE-Grundsteinlegung
Leserbrief von Barbara Schulze - 03.11.2005
(u.a. an Braunschweiger Zeitung)
Leserbrief zum BZ-Artikel "Symbolik des Schlosses vergleichbar mit
Frauenkirche" vom 03.11.2005:
"Meiner Ansicht nach ist und bleibt das ECE-Center ein Symbol der
Spaltung unserer Stadt. Gegen den erklärten Willen tausender
Bürger/innen wurde der Schlosspark zerstört, um ein riesiges
Einkaufszentrum mit vorgehängter Schlossfassade zu errichten. Mit
einem Wiederaufbau des im Zweiten Weltkrieg zerbombten Ottmer-Schlosses
hat dieses Großkaufhaus jenseits der Außenhülle nicht
das Geringste zu tun. Aus kulturhistorischer Sicht ist das Kaufschloss
eine Schande für Braunschweig. Es ist keinesfalls vergleichbar mit
der gerade eingeweihten Frauenkirche in Dresden, auch wenn der
Oberbürgermeister dies bei der Grundsteinlegung großspurig
behauptet.
In überregionalen Medien werden die Braunschweiger
"Schloss-Arkaden" äußerst negativ kommentiert. So sprach
beispielsweise die ZEIT von einem "Doppelalbtraum, der gerade
Braunschweig heimsucht - eine Schlossrekonstruktions-Shopping-Mall" und
von einem "Vorhaben, das in seiner Ästhetik grotesker kaum sein
könnte".
Anders als Dr. Gert Hoffmann und Richard Boreks "Schlossfreunde"
glauben, wird mit diesem "Doppelalbtraum" der Schlossabriss von 1960
nicht wieder geheilt. Im Gegenteil: Hier wird stattdessen eine neue
historische Wunde gerissen, die als Musterbeispiel für
selbstherrliche und bürgerfeindliche Politik in die Braunschweiger
Stadtgeschichte eingehen wird."
Mit freundlichen Grüßen und der Bitte um ungekürzte
Veröffentlichung übersandt durch
Barbara Schulze
http://www.schlosspark-braunschweig.de