Schlagzeile: Schloss darf gebaut werden

Mail an ernst-johann.zauner@bzv.de, vertrieb@bzv.de, redaktion@bzv.de vom 28.05.2004
als Reaktion auf den Artikel "Gericht: Schloss in Braunschweig darf gebaut werden" [Artikel in der BZ vom 28.05.2004]


Ich hätte mal eine Frage bezüglich Ihrer Berichterstattung.
Daß die Braunschweiger Zeitung oftmals alles andere als unparteiisch
ist, ist ja nun kein Geheimnis mehr. Was Sie sich aber in letzter Zeit
leisten. ist in meinen Augen aber schon mehr als peinlich.

Ich kann verstehen, daß Sie auf Anzeigenkunden angewiesen sind, aber
die Art und Weise, wie das ECE und alles damit zusammenhängende Pro
gepusht wird treibt schon manchmal seltsame Stilblüten. [...]

Da werden Meinungen bevorzugt (Artikel contra ECE werden gar nicht
erst gedruckt), offensichtliche Widersprüche nicht
hinterfragt (Warum gab es keine Ausschreibungen? Warum erzählt Herr
Hoffmann Dinge als Tatsachen, von denen die ECE Führung nichts
weiss?) und Artikel, welche direkt aus den ECE Werbetexten
abgeschrieben zu sein scheinen, abgedruckt.

Was sie sich allerdings heute unter der Schlagzeile "Gericht: Schloss
in Braunschweig darf gebaut werden" geleistet haben, setzt dem Ganzen
die Krone auf. Eine offensichtliche falsche Aussage als
Überschrift und ein Artikel, welcher in seiner Plumpheit nur als
glatte und absichtliche Lüge zu bezeichnen ist.

Selbst ihren Redakteuren sollte es inzwischen aufgefallen sein, daß es
in dem Urteil nur um die Rechtmäßigkeit der Bürgerbefragung ging,
nicht um die Erlaubnis zum Schloßbau. Davon, daß kein Schloß gebaut
werden soll, sondern ein riesiger Einkaufskomplex, mal abgesehen.

Haben Sie es wirklich nötig sich auf das Niveau einiger Politiker zu
begeben und das Volk so dreist mit Unwahrheiten zu füttern?

Ob das ECE nun gebaut werden darf oder nicht, wird sich noch woanders
entscheiden und ist (leider) unabhängig von einer Bürgerbefragung.

Ich frage mich, wie sich sowas mit den Statuten des Presserates
vereinbaren läßt, geschweige denn mit der eigenen Selbstachtung und
dem Gewissen der Bürger gegenüber.

Sie dürfen diesen Text gerne als Leserbrief abdrucken, aber ich gehe
davon aus, daß er (wie immer) direkt in der Rundablage landen wird.

Im Anhang eine Postkarte, welche in Braunschweig die Runde macht.
"Bananenrepublik Braunschweig" soll im Rathaus der Renner sein. Wie es
ausschaut, sind Sie einer der führenden Bananenimporteure.

--
Best regards,
 Gerrit                         

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