--------------------------- Bezirksregierung Braunschweig - Presseinformation - 30. März 2004 Nr. 037 (jts) Bezirksarchäologie auf den Spuren der Stadtmauer Heinrichs des Löwen Probegrabungen im Vorfeld des geplanten Einkaufszentrum-Baus im Braunschweiger Schlosspark - teilweise Sperrungen Im Braunschweiger Schlosspark sind die Archäologen der Bezirksregierung von Anfang April an der ältesten mittelalterlichen Stadtbefestigung auf der Spur: In ersten Grabungen wollen die Fachleute erkunden, welche Reste der von Heinrich dem Löwen um 1180 errichteten Stadtmauer und anderer mittelalterlicher Bausubstanz noch erhalten sind. Vom 5. April an werden hierzu Teile des südlichen Schlossparks vorübergehend für Passanten gesperrt. Dies teilte die Bezirksregierung Braunschweig am Dienstag mit. Hintergrund sei der geplante Bau eines Einkaufszentrums mit Teilen des ehemaligen Stadtschlosses. Bei den Untersuchungen handelt es sich nach den Worten von Bezirksarchäologe Dr. Michael Geschwinde lediglich um Probegrabungen. "Diese Arbeiten stellen keinen vorweg genommenen Startschuss für das Bauvorhaben dar", betonte er. Es solle lediglich sondiert werden, welche Funde unter den Planierschichten der Nachkriegszeit zu erwarten seien. Die Vor-untersuchungen würden bis Ende Juni abgeschlossen. Dr. Geschwinde: "Es werden keine Bäume gefällt und die geöffneten Grabungsfenster können nach Abschluss der Arbeiten wieder zugeschüttet werden, falls das Einkaufszentrum nicht realisiert wird." Die Sondierungsarbeiten sind nach den Worten Geschwindes notwendig, weil der Bezirksarchäologie im Falle der Verwirklichung des Bauprojektes maximal sechs Monate verblieben, um das Areal gründlich zu erforschen. "Ohne die Vorab-Untersuchungen würden wir angesichts dieses Zeitdrucks kaum sinnvoll arbeiten können", betonte der Bezirksarchäologe. Er bedauert die Beeinträchtigungen, die für Bürgerinnen und Bürger durch die Grabungen entstehen könnten. Um Belästigungen durch Staub bei trockenem Wetter auszuschließen, werde der bei den Grabungen entstehende Abraum abtransportiert und zwischengelagert. Die Archäologen der Bezirksregierung erwarten indes nach den Worten Geschwindes keine neuen Erkenntnisse über das Braunschweiger Stadtschloss oder dessen Vorgänger, den beim Bürgeraufstand von 1830 in Brand gesteckten "Grauen Hof". Geschwinde: "Hiervon sind durch den Abriss in der Nachkriegs zeit und den Bau der Schlosspark-Tiefgarage kaum noch Spuren erhalten." --------------------------- Kontakt: Jens-Thilo Schulze, Pressesprecher Telefon (0531) 484-3450 --------------------------- Bezirksregierung Braunschweig Dezernat für Öffentlichkeitsarbeit Bohlweg 38, 38100 Braunschweig http://www.bezirksregierung-braunschweig.de mailto:pressestelle@br-bs.niedersachsen.de