Presseerklärung zur Veranstaltung
„Braunschweig geht die Luft aus“
Am gestrigen Mittwoch fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Der
Schlosspark
blüht“ die Veranstaltung „Braunschweig geht die Luft aus“ statt.
Die in Zusammenarbeit
mit dem DGB, der Initiative Innenstadt, dem Bürgerbegehren
Schlosspark Braunschweig
und dem Umweltzentrum Braunschweig vorbereitete Veranstaltung sorgte im
Vorfeld
für einigen Wirbel.
So untersagte das Niedersächsische Umweltministerium dem
ursprünglich vorgesehenen
Referenten Wolfgang Müller, Niedersächsisches Landesamt
für Ökologie, die
Teilnahme. In einem Schreiben vom 26.03.2004 an das Umweltzentrum
heißt es:
„Ich halte es für nicht vertretbar, wenn in einem noch laufenden
Entscheidungsprozess
der Stadtverwaltung Braunschweig ein Vertreter der obersten
Landesbehörde
oder eines Landesamtes durch seine Teilnahme an einer Veranstaltung der
von
Ihnen geplanten Art auch nur den Anschein einer Parteinahme erwecken
könnte.“
[Das
Schreiben] Dabei ging es den Veranstaltern darum, von einem
Mitarbeiter des u.a. für
die Schadstoffmessung am Bohlweg zuständigen Landesamtes
zunächst objektive
Aussagen über den Ist-Zustand zu erhalten, um dann mit den
Zuhörern eine
Diskussion zu erreichen. Gerade aufgrund seiner
Neutralitätspflicht wäre
das sachkundige Landesamt angehalten gewesen, die Bürgerinnen und
Bürger
zu informieren.
Da Versuche unabhängige Referenten zu finden, leider auch
scheiterten, sprachen
zu den etwa 100 Zuhörern neben den Initiatoren des
Bürgerbegehrens Knut Meyer-Degering
und Nicole Palm die Ratsfrau Gisela Witte (Bündnis 90/Die
Grünen) und der
Verkehrsexperte und Vorsitzende des VCD Braunschweig Roland Sellien
über
die ökologischen Folgen der geplanten Schlossparkbebauung für
das Klima und
die Luftqualität der Innenstadt.
Aus den Beiträgen wurde deutlich, dass die ohnehin geringe
Luftqualität in
Braunschweigs Stadtmitte (ständige Überschreitung der
Richtwerte für Stickoxide),
sich mit dem geplanten ECE-Center weiter verschlechtern wird. Dies geht
auch
eindeutig aus dem Umweltbericht zum Bebauungsplan [Umweltbericht]
hervor, aus dem mehrfach
zitiert wurde. Ebenfalls deutlich verschlechtern wird sich die
Verkehrssituation
am Bohlweg, was vielen der Teilnehmer Sorge bereitete, wie die lebhafte
Diskussion
zeigte.
Trotz der eindeutig politisch motivierten Verhinderung des
ursprünglich geplanten
fachlich fundierten Vortrages zeigen Resonanz und
Publikumsbeiträge einmal
mehr, wie sehr das geplante ECE-Center die Braunschweiger
Bürgerinnen und
Bürger bewegt und wie groß das Bedürfnis nach
umfassender und transparenter
Information und Beteiligung ist.
Bei der Veranstaltungsreihe gibt es folgende Terminänderungen:
Mittwoch 12.05.2004
Prof. Dr. Marcus Köhler
„Braunschweig-Stadt im Grünen“
Dienstag 18.05.2004
Prof. Dipl.-Ing. Roland Ostertag
“Politik am Ende – Ausbau einer Bürgergesellschaft“
Dienstag 25.05.2004
Dr. Michael Behling
„Zukunft des Handels in Braunschweig“
Beginn jeweils 19.30 Uhr im Landesmuseum